Vilsbiburg. Hochspannung dürfte am Sonntag um 14 Uhr in der Ballsporthalle herrschen. Dann kommt es zwischen den Roten Raben II und Allianz MTV Stuttgart II nämlich zu einem absoluten Spitzenspiel in der zweiten Volleyball-Bundesliga, dessen Ausgang vollkommen offen ist.
Beide Mannschaften sind sehr gut in die neue Zweitligasaison gestartet. Das trifft für die Gastgeberinnen noch ein wenig mehr zu als für die Schwaben. Die Vilsbiburgerinnen haben ihre vier bisher gespielten Begegnungen gewinnen können und nehmen mit zehn Punkten derzeit den zweiten Tabellenplatz ein. Trotz des wegen einiger Verletzungen dezimierten Kaders haben sie sich in Neuwied und Holz sowie daheim gegen Wiesbaden und Dresden durchgesetzt. Dabei haben sie auch in schwierigen Situationen die Nerven behalten und als Mannschaft hervorragend funktioniert.
Die Roten Raben müssen auch am Sonntagnachmittag auf Magdalena Greiner und Naomi Janetzke verzichten, werden aber alles daransetzen, die makellose Serie fortzuführen und einen direkten Konkurrenten um einen der Topplätze abzuschütteln. Sie wollen sich wieder als Einheit präsentieren und mit gefährlichen Aufschlägen und schnell vorgetragenen Angriffen zum Erfolg kommen. Vertrauen dürfen sie dabei auf eine stabile Annahme und Abwehr um Libera Michaela Bertalanitsch. Mit dem Nachwuchsteam aus Stuttgart stellt sich allerdings der wohl bisher stärkste Gegner vor.
Der MTV hat überraschend lediglich seine Saisonpremiere zuhause gegen Holz verloren, danach jedoch –ebenfalls in eigener Halle- gegen Ansbach (3:0) sowie Dresden und Sonthofen (jeweils 3:2) gewonnen. Wie stark er auch auswärts agieren kann, bleibt abzuwarten. Auch die Schwaben hatten einige Abgänge zu verzeichnen, wobei die nach Straubing gewechselten Julia Wenzel und Lena Große-Scharrmann wohl die größte Lücke hinterlassen haben. Komplettiert wurde der Kader mit den achtzehnjährigen Magdalena Fischer und Jana Grathwol aus dem Bundesleistungszentrum sowie der älteren Clara Fischer vom TV Jahn Kassel. Insgesamt verfügen die Baden-Württembergerinnen über eine ähnlich junge Mannschaft wie die Roten Raben. Aufpassen müssen die sicherlich auf Außenangreiferin Jelena Wlk, über die die meisten Netzaktionen laufen.
Vilsbiburgs Trainer Luca Tarantini hofft auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie: "Die Stuttgarter haben -wie wir- bisher eine sehr gute Saison gespielt. Sie sind ebenfalls eine junge Mannschaft, können aber auch auf einige zweitligaerfahrene ältere Spielerinnen zurückgreifen. Wie ich in der Videoanalyse gesehen habe, können sie technisch ansprechendes Volleyball spielen. Vor allem der Außenangriff und die Diagonalposition könnten uns Probleme bereiten. Es wird keine leichte Aufgabe, ich erwarte eine vollkommen offen Partie. Wir sind aber sehr motiviert und wollen unbedingt auf der Siegerstraße bleiben. Während der Woche haben wir an einigen Elementen gefeilt, die mir gegen Dresden nicht so gefallen haben. Wenn wir diese Fehler abstellen können, bin ich guten Mutes. Schließlich wollen wir weiter vorne bleiben und spielen ja auch zuhause."
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker