Vilsbiburg. Die Roten Raben II stehen vor einem anstrengenden Wochenende, denn sie müssen an zwei Tagen hintereinander auswärts ran. Bei Allianz MTV Stuttgart II und beim TV Waldgirmes wollen sie die Erfolgsgeschichte der letzten Wochen fortschreiben.
Bevor es am Ostersonntag zum Saisonfinale nach Holz geht, müssen die Vilsbiburgerinnen an diesem Wochenende zwei Auswärtsaufgaben gegen abstiegsbedrohte Mannschaften bewältigen. Am Samstag treten sie um 16 Uhr in Stuttgart an und fahren von dort gleich weiter ins etwa 70 Kilometer nördlich von Frankfurt gelegene Atzbach, wo sie am Sonntag um 14 Uhr der TV 05 Waldgirmes erwartet. Die Niederbayerinnen gehen als Favorit in beide Begegnungen und wollen ihre Erfolgsserie von sechs Siegen in Baden-Württemberg und Hessen weiter ausbauen. Trotz der Tabellenkonstellation stehen sie aber vor heiklen Aufgaben, denn beide Gastgeber werden angesichts der Abstiegsgefahr alles daransetzen, die notwendigen Punkte zu holen. Zudem bleibt abzuwarten, wie die Gäste den Reisestress verkraften werden. Aber sie haben sich im neuen Jahr kontinuierlich gesteigert, sind vor allem in kritischen Situationen wesentlich abgeklärter geworden und können mit viel Selbstbewusstsein aufs Feld gehen. Dennoch sollten sie sich der Schwere der Aufgaben bewusst sein, sich auf die Gegenwart konzentrieren und die vergangenen Erfolge aus dem Gedächtnis streichen.
Der MTV nimmt aktuell den elften und damit drittletzten Platz ein, muss nur noch gegen die Raben und in Bad Soden antreten und schwebt folglich in akuter Abstiegsgefahr. Der Kader besteht ebenfalls aus vielen jungen, meist großgewachsenen Mädchen – acht der Jahrgänge 2003/2004. Die Stuttgarterinnen gelten als technisch gut ausgebildetes und mannschaftlich geschlossenes Team, aus dem höchstens die beiden erfahrenen Martha Deckers und Kapitänin Britta Schrammer oder die Zuspielerinnen Hanna Kohn und Chiara Nadalin herausragen. Sie haben im neuen Jahr lediglich drei von zehn Partien gewinnen können, erstaunlicherweise ausnahmslos auf fremdem Terrain: in Dresden, Waldgirmes und Holz. Wenn sie das rettende Ufer noch erreichen wollen. müssen sie am Samstag unbedingt punkten.
Die Hessinnen spielen mittlerweile die vierte Saison in der Zweiten Bundesliga und nehmen aktuell mit 19 Punkten den zwölften und damit vorletzten Platz ein, haben aber eine Partie weniger gespielt als Stuttgart. Dabei sind die Mädchen von Trainer Samuel Schöle richtig gut in die Saison gestartet und haben vier ihrer ersten sechs Partien für sich entscheiden können. Nachtrauern werden sie der knappen Niederlage in Holz, nachdem sie schon zuhause Stuttgart mit 1:3 unterlegen waren. Allerdings konnten sie in ihren letzten fünf Begegnungen immer punkten und in Grimma sowie Bad Soden das Feld als Sieger verlassen. Sie werden also die Partie mit einigem Selbstvertrauen angehen, zumal sie seit dem Hinspielerfolg wissen, dass sie die Raben schlagen können. Der Kader besteht ausschließlich aus deutschen Spielerinnen, von denen sich vor allem Libera Emma Dogu, Diagonalspielerin Leonie Amann, Außenangreiferin Yva Cesar und Mittelblockerin Anna Borowek hervortun. Auf jeden Fall werden die Lahntalerinnen alles daransetzen, den Vorrundenerfolg zu wiederholen.
Rabentrainer Lukasz Przybylak warnt: „Das sind für unsere Gegner eminent wichtige Spiele. Die werden höchst motiviert sein und alles geben – für uns mit dem kleinen Kader schwierige Partien. Wenn wir aggressiv und voll fokussiert auftreten, können wir die Punkte mit nachhause nehmen. Es kann aber auch anders laufen. Wir werden auf jeden Fall unser bestes Volleyball zeigen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
Artikel/Foto: Roland Regahl