Vilsbiburg. Die Roten Raben II sind am Sonntagnachmittag ihrer Favoritenrolle absolut gerecht geworden. Schnell, in nur einer Stunde Spielzeit, schlugen sie das Schlusslicht TV Waldgirmes deutlich mit 3:0 (25:13, 25:11, 25:19). Damit haben sie den zweiten Tabellenplatz gefestigt.
Die 80 Zuschauer in der Ballsporthalle bekamen eine einseitige Partie geboten, bei der die Gäste ihren Respekt nie ganz ablegen konnten und die Mittel auch nicht ausreichten, um die Vilsbiburgerinnen in Bedrängnis zu bringen. Die mussten auf die angeschlagenen Nina Herbe, Cayetana Lopez-Rey und Anna Wagner verzichten und folglich die Startformation etwas abändern. Allysha Sims führte wie schon zuletzt souverän Regie, als Mittelblockerinnen überzeugten Laura Bergmann und Tina de Groot, Lina Klemisch übernahm die Diagonale, dafür rückte Jordan Wolfe zusammen mit der überragenden Kapitänin Jeannette Huskić auf die Außenposition. Sina Bauer zeigte als Libera einige spektakuläre Abwehraktionen. Längere Einsatzzeiten bekamen auch Sanja Dusanić und Marli Smith.
Die Hessinnen gingen zwar in jedem Satz mit 1:0 in Führung, konnten die Raben mit Ausnahme des dritten Durchgangs aber nie ernsthaft und länger in Verlegenheit bringen. So gerieten sie nach Eigenfehlern schnell mit 1:5 in Rückstand und kamen lediglich beim 6:4 auf zwei Punkte heran. Die Einheimischen schlugen druckvoll auf, agierten stabil in Annahme und Abwehr und schlossen ihre Angriffe wuchtig ab. Im ersten Satz lief viel über die beiden Mittelblockerinnen, die am Netz entschlossen ihre Aufgaben erfüllten. So konnte die Führung weiter auf 8:4, 16:9 bis zum 23:12 ausgebaut werden. Am Ende waren Tina de Groot mit einem Dankeball und Jordan Wolfe mit einem Ass erfolgreich.
Und so ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Nach dem anfänglichen 3:3 zogen die Rabenmädchen mit Jordan Wolfe im Service auf 9:3 davon, bevor die Mannschaft von Trainer Samuel Schoele noch einmal auf 9:6 und 11:8 herankam. Dann startete Allysha Sims eine Aufschlagserie und am Netz brachte MVP Jeannette Huskić den Ball ein ums andere Mal krachend auf den Boden. So stand es nach kurzer Zeit 21:8. Lina Klemisch markierte zwei weitere Zähler und die junge Marli Smith steuerte einen Blockpunkt zum 25:11 bei.
Im dritten Satz kamen Silbermedaillengewinnerin Frauke Teßmer und Co. besser ins Spiel, während die Raben etwas nachließen. Folglich war die Partie nun ausgeglichener, sodass die Gäste zwischenzeitlich mit 7:6 vorne lagen. Auch beim 11:9 aus Vilsbiburger Sicht hielten sie sich noch gut, mussten dann jedoch erneut die Überlegenheit der Raben anerkennen. Die bauten den Vorsprung auf 15:9 und 24:19 aus, bevor ein Aufschlag von Waldgirmes ins Aus segelte. Trainer Samuel Schoene hätte gerne mehr längere Ballwechsel gesehen und lobte die druckvollen Aufschläge und Angriffe der Raben. Zufrieden äußerte sich Vitus Raßhofer: „Angesichts der wegen der Verletzungen nicht optimalen Vorbereitung und der deshalb geänderten Aufstellung bin ich nicht nur mit dem Ergebnis zufrieden. Die Ersatzspielerinnen haben sich gut in die Mannschaft eingefügt. Ziel war es, die Fehlerquote zu minimieren – und das ist uns auch gelungen. Wir haben unser Spiel konsequent durchgezogen, müssen aber in Wiesbaden wohl noch eine Schippe drauflegen.“
Artikel/Foto: Roland Regahl