Vilsbiburg. Die Roten Raben II bestritten das Nachbarschaftsduell beim TV Dingolfing mit einer sehr jungen Aufstellung und schlugen sich trotz der 1:3-Niederlage achtbar. Die Partie war lange Zeit hart umkämpft. Am Ende setzten sich die Gastgeberinnen nach einer Leistungssteigerung mit 20:25, 25:20, 25:22 und 25:18 durch.
Die Vilsbibugerinnen mussten kurzfristig auf ihre etatmäßige Zuspielerin Anna Wagner verzichten. An ihrer Stelle führten Sophia Sdorra und Emilia Jordan Regie. Rabencoach Lukasz Przybylak ließ von Beginn an eine junge Mannschaft auflaufen. Über weite Strecken standen mit Eszter Nagy und Michaela Bertalanitsch, die erneut mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde, lediglich zwei ältere Spielerinnen auf dem Feld. Und die Jungen machten ihre Sache ausgesprochen gut, vor allem im ersten Satz. Zwar gingen die verbesserten Dingos zunächst in Führung (5:1), doch kämpften sich die Raben bis zur technischen Auszeit auf 8:7 heran. Außenangreiferin Janne Uhl gelang zum ersten Mal der Ausgleich zum 8:8. Bis zum 20:20 wogte das Spielgeschehen hin und her, ohne dass sich ein Team einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte. Die jungen Gäste kämpften aufopferungsvoll, agierten stabil in Annahme und Abwehr und setzten sich auch am Netz entschlossen durch. Dingolfing hatte Probleme mit den variablen Aufschlägen und leistete sich zudem einige Eigenfehler. Zum Schluss machten Jeannette Huskic, Eszter Nagy und Emilia Jordan die Punkte zum Satzgewinn.
Auch im zweiten Durchgang gingen zunächst die einheimischen Mädchen in Führung. Zeitweise betrug der Vorsprung fünf Punkte, aber die Vilsstädterinnen pirschten sich – auch dank effektiver Blockarbeit - allmählich heran und übernahmen beim 15:16 erstmals ihrerseits die Führung. Diese bestand bis zum 18:20 fort. Nachdem der TVD zum 20:20 ausgeglichen hatte, leisteten sich die Raben jedoch einige Fehler, die zum Satzverlust führten. Da konnten auch zwei kurz hintereinander genommene Auszeiten das Blatt nicht mehr wenden.
Die Gäste ließen nicht die Köpfe hängen, sondern traten weiter selbstbewusst und mutig auf. Eszter Nagy besorgte die 0:1-Führung und Tina de Groot das 7:8. In der Folge bauten die Raben den Vorsprung auf vier Punkte (8:12, 13:17) aus. Mit MVP Mira Heimrich am Service drehten die BMW-Städterinnen die Partie, denn plötzlich hieß es 21:17. Jeannette Huskic und eine Netzberührung sorgten noch einmal für Hoffnung (24:22), doch Natascha Niemczyk verwandelte zum 25:22. Der vierte Abschnitt war dann eine klare Angelegenheit für die Einheimischen, die ihren Vorsprung nach der zwischenzeitlichen 8:7-Führung bis zum 21:12 kontinuierlich ausbauten. Den Raben gelangen anschließend noch sechs Punkte, bevor die Ex-Vilsbiburgerin Debora Klitscher den Endstand zum 25:18 herstellte.
Trotz der Niederlage zeigte sich Rabencoach Lukasz Przybylak mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Ich sehe, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Die jungen Spielerinnen haben sich in vielen Kleinigkeiten gesteigert und einen mutigen Auftritt hingelegt. Dingolfing war sicherlich stärker als zuletzt und hat mit Aulona Niqki aus der zweiten Mannschaft eine neue Zuspielerin aus dem Hut gezaubert. Auch Sophia Sdorra und Emilia Jordan haben ihre Sache ordentlich gemacht. Wir spielen derzeit engagiert und gut, aber die Resultate stimmen nicht. Das liegt auch darin, dass wir unsere Chancen, die wir auch hier bekommen haben, nicht clever genug nutzen.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker