Vilsbiburg. Vor einer kniffligen Auswärtsaufgabe stehen die Roten Raben II am Sonntag. Sie müssen um 16 Uhr beim favorisierten Tabellenzweiten VV Grimma antreten und wollen in der Muldentalhalle alles geben.
Die im Kern schon seit Jahren zusammenspielende Mannschaft des VV Grimma wurde bereits vor Saisonbeginn zum engeren Kreis der Meisterschaftsanwärter gezählt. Im bisherigen Verlauf ist sie dieser Rolle - mit Ausnahme der Auftaktniederlage gegen den Aufsteiger TV Dingolfing - auch gerecht geworden. Die Mädchen des neuen Trainers Ronny Lederer haben aus ihren sechs Partien immerhin dreizehn Punkte geholt und rangieren damit lediglich einen Zähler hinter dem Tabellenführer Neuwied. Gegen den haben die Sächsinnen in einem Spiel auf Augenhöhe am vergangenen Wochenende erst nach dem Tiebreak verloren und dabei eine 2:0-Satzführung aus der Hand gegeben. Wie stark Grimma vor allem zuhause auftreten kann unterstreicht auch das hauchdünne Ausscheiden im Pokalachtelfinale gegen den Erstligisten Schwarz-Weiß Erfurt.
Der VV verfügt über einen sehr erfahrenen, nur aus deutschen Spielerinnen bestehenden Kader, der mit vier ganz jungen Damen komplettiert wird. Aufpassen müssen die Raben vor allem auf die beiden Außenangreiferinnen Elena Kömmling und Steffi Kuhn, die bereits für den Dresdner SC und für SW Erfurt beziehungsweise Thüringen Suhl in der ersten Bundesliga auf Punktejagd gingen. Auf jeden Fall wollen die Sächsinnen ihre Spitzenposition halten und weiter ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitsprechen.
Aber die Roten Raben II wollen sich nicht verstecken. Sie dürfen mit den bisher gezeigten Leistungen und dem aktuellen Tabellenplatz vier durchaus zufrieden sein. Mit dem souveränen Heimerfolg gegen den TV Holz haben sie weiter Selbstvertrauen getankt und reisen gewiss nicht chancenlos nach Grimma. Die Vilsbiburgerinnen wollen die knifflige Auswärtsaufgabe konzentriert und mutig angehen, wenngleich sie, mit Ausnahme der vergangenen Saison, in der engen und lauten Muldentalhalle stets ihre Probleme bekamen. Aber die Mannschaft hat unbestritten Qualität und ist mittlerweile so gut zusammengespielt, dass sie jede Herausforderung annehmen kann. Wie üblich müssen die Grundelemente Aufschlag und Annahme funktionieren, um den Gegner unter Druck zu setzen und einen schnellen eigenen Spielaufbau zu ermöglichen.
Rabencoach Teemu Sarna sieht durchaus Chancen: " Selbstverständlich wird die Aufgabe in Grimma schwierig. Die Gastgeberinnen stehen auf dem zweiten Tabellenplatz und wir müssen die lange Anfahrt verkraften. Aber wir fahren nicht ohne Hoffnung nach Sachsen. Wenn wir eine optimale Leistung zeigen, sehe ich durchaus Chancen. Wir müssen zwar auf Elisabeth Kerscher verzichten, die an einem Trainingslager der Beach-Volleyball-Nationalmannschaft in Stuttgart teilnimmt, haben sonst aber den kompletten Kader zur Verfügung."
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker