Vilsbiburg. Die jungen Raben konnten an ihrem letzten Doppelspieltag keine weiteren Punkte einfahren. Nicht so deutlich wie die Endresultate vermuten lassen, unterlagen sie zuhause dem VCO Dresden und in Saarbrücken dem TV Holz jeweils mit 0:3.
Am Samstag standen sich in der Ballsporthalle mit den Roten Raben II und dem VCO Dresden zwei junge Mannschaften gegenüber, wobei die Gäste das erfahrenere Team mit deutlichen Größenvorteilen stellten. Die Vilsbiburgerinnen konnten bis kurz vor dem jeweiligen Satzende ausgezeichnet mithalten, mussten sich dann jedoch dreimal 22:25 geschlagen geben. Verzichten mussten sie auf Sanja Dusanić, Janne Uhl und Anna Wagner, die erst am Sonntag zum Einsatz kam. Auch Elisabeth Kerscher ging wegen ihrer Schulterprobleme mit Problemen in die Partie. Trotzdem schlugen sich die Mädchen um Silbermedaillengewinnerin Michaela Bertalanitsch beachtlich, liefen im ersten Satz bis zur ersten technischen Auszeit zwar einem Rückstand hinterher (7:9), holten diesen aber auf und gingen ihrerseits durch ein Ass von Julia Brandhuber mit 11:8 in Führung. Dann verschafften sich die Sächsinnen mit druckvollen Angriffsaktionen erneut leichte Vorteile (16:13, 21:19). Aber die Raben gaben nicht auf, schlugen gefährlich auf und lagen beim 22:21 aussichtsreich vorne. Die letzten Punkte gelangen allerdings den Gästen.
Nach anfänglicher Führung der Einheimischen (4:3) übernahm im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts zunächst der VCO die Spielkontrolle (8:4 22:17). Die mutig agierende Maja Hau schaffte mit einem weiteren Ass den Anschluss zum 20:22. Laura Berger markierte letztlich das 22:25. Ein ähnliches Bild bot auch der dritte Durchgang, in dem zunächst die Dresdener Kaderschmiede den Ton angab, aber Magdalena Adam ihre Mannschaft wieder auf 11:12 heranbrachte. Einige Fehler auf Vilsbiburger Seite und starke Dresdener Angriffsaktionen resultierten in deren 20:14-Führung. Erneut kämpften sich die Vilsstädterinnen heran (19:21, 21:23), aber wieder hatten die Mädchen von Trainer Andreas Renneberg das bessere Ende für sich und kamen so zu einem nicht unverdienten Sieg.
Nach langer Pause lenkte Anna Wagner ,zusammen mit Emilia Jordan, die Aktionen beim Gastspiel in Holz. Ohne Elisabeth Kerscher schlugen sich die Roten Raben auch in der grünen Hölle wacker, wurden mit zunehmender Spieldauer jedoch schwächer. So setzten sich die Saarländerinnen klar mit 25:22, 25:20 und 25:16 durch. Im ersten Satz lagen sie zunächst leicht in Führung (8:6, 13:11), ließen die Raben aber immer wieder herankommen (9:9, 16:16). Auch in der Endphase kamen die Niederbayerinnen mehrmals auf einen Punkt heran. Nach dem 23:22 durch Magdalena Adam schloss dann die überragende Kanadierin Megan Donaghy einen Angriff erfolgreich ab.
Im zweiten Satz lagen die Vorteile zunächst auf Seiten der Gäste, die sich beim 8:5 einen Dreipunkte-Vorsprung erarbeitet hatten. Nachdem Holz allerdings der Ausgleich zum 10:10 gelungen war, schwächelten die Raben und gerieten mit 13:20 in Rückstand. Als Maja Hau das 20:23 gelang, witterte man noch einmal eine Chance, die zwei Eigenfehler allerdings zunichtemachten. Eine klare Angelegenheit war dann der dritte Abschnitt, in dem Holz von Anfang an die Führung übernahm (8:3) und diese bis zum 22:10 weiter ausbaute. Fünf Gästepunkte in Serie konnten das Blatt nicht mehr wenden.
In der unteren Tabellenregion spitzt sich die Lage zu. Die Raben stehen mit 14 Punkten auf dem 10. Platz vor dem TV Altdorf, dem TV Planegg-Krailling und dem TV Waldgirmes. Alle drei Konkurrenten haben jedoch ein oder zwei Partien weniger absolviert und könnten bei positiven Resultaten an den Vilsbiburgerinnen vorbeiziehen. Für Lukasz Przybylak stellen die beiden Niederlagen kein Drama dar: „Ich sehe, dass wir gutes Volleyball spielen. Die beiden Gegner waren vielleicht einen Tick stärker, obwohl wir gegen Dresden unsere Chancen hatten. Das war unser letzter Doppelspieltag und ich bin froh, dass wir in Zukunft wieder einen normalen Rhythmus haben. Unser Problem ist, dass sich die Mädchen zu sehr unter Druck setzen und so nicht ihr vorhandenes Potenzial ausschöpfen können. Aber wir arbeiten hart und ich bin mir sicher, dass wir uns wieder steigern werden. Die beiden 3:2-Erfolge gegen Grimma und Altdorf sollten uns Selbstvertrauen geben.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker