Vilsbiburg. Die Roten Raben waren mit nur neun Spielerinnen in das Saarland gereist, zeigten phasenweise eine richtig gute Leistung und unterlagen letztlich dem SSC Freisen mit 1:3 (15:25, 20:25, 26:24, 22.25).
Man merkte den Vilsbiburgerinnen die mehr als fünfstündige Anreise an, denn im ersten Satz lief bei den Gästen noch nicht viel zusammen. Ganz zu Beginn konnten Sophia Sdorra, Martyna Kloda, Shelby Pullins, Ehize Omoghibo, Jeannette Huskić, Tina de Groot und Libera Sanja Dusanić zwar noch mithalten (2:2), doch dann übernahm Freisen das Kommando und setzte sich von 8:4, über 16:12 bis zum 25:15 immer weiter ab. Dabei überzeugten die Saarländerinnen durch schnell vorgetragene Angriffe und eine sehr geringe Fehlerquote.
Die Niederbayerinnen steigerten sich im zweiten Abschnitt, leisteten sich in den entscheidenden Phasen allerdings einige Unzulänglichkeiten, die ein besseres Abschneiden verhinderten. So startete der Aufsteiger gleich mit 3:0, wobei auf Rabenseite die Annahme wackelte, und hielt diesen Vorsprung bis zur ersten technischen Auszeit (8:5). Beim Stande von 9:9 waren Silbermedaillengewinnerin Jeannette Huskić und Co. auf Augenhöhe, um wenig später wieder mit 10:16 zurückzuliegen. Einige Male kamen sie bis auf drei Punkte heran, mussten am Ende jedoch das 20:25 hinnehmen.
Nach der Pause kehrten die Raben wie ausgewechselt auf das Feld zurück, zeigten ihr vorhandenes großes Potenzial, hatten aber weiterhin Phasen, in denen es an Stabilität mangelte. Die ersten Bälle waren hart umkämpft, sodass sich keine Mannschaft einen nennenswerten Vorteil verschaffen konnte (8:7). Den minimalen Vorsprung konnten die Raben anschließend auf 16:12 ausbauen, mussten die Mädchen von Trainerin Brigitte Schumacher jedoch wieder herankommen lassen. Lukasz Przybylak nahm beim 20:20 eine Auszeit – für ihn die einzige Möglichkeit des Eingreifens, da angesichts der angeschlagenen Maja Hau und Nina Herbe gesunde Wechseloptionen fehlten. Zum Satzende wurde die Partie ungemein spannend, denn bis zum 24:24 folgte stets der Führung der einen Mannschaft der postwendende Ausgleich. Die jungen Raben behielten jedoch die Nerven und sicherten sich durch einen gegnerischen Aufschlagfehler und Außenangreiferin Martyna Kloda den 26:24-Endstand.
Und die Vilsstädterinnen machten weiter Druck, bestimmten zunächst das Geschehen und lagen maximal vier Punkte in Front (8:6, 12:8,16:12). Danach riss der Faden bei den Gästen, woran auch zwei kurz hintereinander genommene Auszeiten nichts ändern konnten, und Freisen gelangen sieben Zähler in Folge zum 19:16. Maja Hau und Sophia Sdorra mit einer Finte brachten die Raben wieder heran (21:21). Nachdem dem Ausgleich von Jeannette Huskić zum 22:22 machten die Gastgeberinnen jedoch die letzten drei Punkte und holten sich nicht unverdient weitere drei Zähler.
Rabencoach Lukasz Przybylak war trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Ich muss Freisen zu einer starken Leistung gratulieren. Der Aufsteiger ist sicherlich eine Bereicherung für die zweite Liga. Mir gibt dieses verlorene Spiel dennoch Hoffnung, denn wir haben durchaus unser Potenzial gezeigt und im vierten Satz beispielsweise siebzehn eigene Angriffe verwertet. Allerdings haben wir uns mehr Fehler als Freisen geleistet und zum Beispiel Dankesituationen nicht effektiv genutzt. Wir haben aber auch gesehen, dass wir ohne Ina und Daria auswärts bestehen können, wenn wir mehr Stabilität gewinnen. Ich bin sicher, dass wir uns zuhause revanchieren können.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker