Vilsbiburg. Die jungen Roten Raben II hatten sich für das Rückspiel in Dresden viel vorgenommen, konnten die Leistung aus dem Heimspiel allerdings nicht wiederholen und mussten sich den groß gewachsenen und kompromisslosen Sächsinnen glatt mit 0:3 (11:25, 13:18:25) geschlagen geben.
Die Nachwuchstalente des Dresdner SC boten am Sonntagnachmittag eine stabile und souveräne Leistung und setzten sich nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit unangefochten durch. Dabei wirkten die Vilsbiburgerinnen in der Anfangsphase noch konzentriert und entschlossen. Zwar lag der VCO von Beginn an in Führung, doch hielten die Raben bis zum 11:9 den Rückstand gering und kämpften sich immer wieder heran. Im zweiten Drittel des ersten Satzes geschah dann das, was man während dieser Saison schon öfter beobachtet hat: Die Annahme begann zu wackeln und am Netz mangelte es an Entschlossenheit. Mit Lydia Stemmler an der Aufschlaglinie bauten die Mädchen von Trainer Andreas Renneberg ihren Vorsprung schnell auf 17:9 aus. Auf Rabenseite wirkten die Angriffsaktionen unsicher und zögerlich, sodass der bestens eingestellte gegnerische Block nicht zu überwinden war. Dresden ließ bis zum 25:11 nichts mehr anbrennen.
Der zweite Abschnitt versprach zunächst Besserung, denn die Niederbayerinnen gingen zum ersten und einzigen Mal in der Partie mit in Führung (3:0). Erneut gelangen den Sächsinnen sechs Punkte in Serie, doch hielten die Gäste die Partie bis zum 12:10 offen. Aber MVP Mira Ledermüller und ihr Mitspielerinnen erhöhten die Schlagzahl, lagen kurz darauf mit 17:10 vorne und brachten den zweiten Satz mit 25:13 sicher nachhause.
Auch im dritten Durchgang änderte sich am Spielverlauf nichts. Die Dresdener Mädchen gingen von Beginn an in Führung – den Raben gelang nur einmal zum 2:2 der Ausgleich – und zogen von 8:3, über 16:5 bis zum 20:9 unaufhaltsam davon. Die Raben konnten lediglich auf 20:13 sowie von 23:14 auf 23:18 aufholen, mussten ansonsten jedoch die Überlegenheit der Gastgeberinnen anerkennen. Nach dieser deutlichen Niederlage sind die Roten Raben auf den elften Platz zurückgefallen, da Planegg-Krailling mit 3:0 in Waldgirmes gewonnen hat. Mit Lohhof (H), Dingolfing (A) und dem bereits als Erstligaaufsteiger feststehenden Tabellenführer Neuwied warten in den nächsten Wochen weitere schwierige Aufgaben auf die Vilsbiburgerinnen.
Nicht zufrieden war Rabencoach Lukasz Przybylak: „Dresden war stark, wir zu schwach. Ich hatte mehr erwartet; das war nicht der erhoffte Schritt nach vorne. Dabei denke ich nicht so sehr an die technischen Fertigkeiten als an die fehlenden Emotionen. Wir haben auf dem Feld zu wenig Herz gezeigt und auch nicht mannschaftlich geschlossen genug agiert. Besonders in schwierigen Situationen werden wir unsicher. Wir spielen leider auswärts ganz anders als in der Ballsporthalle. Das Resultat ist zwar gleich, nicht aber die Spielweise. Aber ich habe schon immer gesagt, dass wir mit unserem Projekt noch Zeit brauchen und wir hart arbeiten müssen.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker