Vilsbiburg. Am Sonntagnachmittag gab es für die ersatzgeschwächten Raben gegen die starken Gäste aus Neuwied nichts zu holen. Mit einer beeindruckenden Leistung setzten sich die Deichstadtvolleys souverän mit 3:0 (25:12, 25:19, 25:13) durch, ohne dass die Gastgeberinnen enttäuschten.
Die Vilsbiburgerinnen mussten neben Jeannette Huskić, Anna Wagner und Amelie Busch auch noch auf die an einer Schulterverletzung laborierende Elisabeth Kerscher verzichten. Mit Sophia Sdorra, Lina Klemisch und Emma Tebbing standen deshalb drei junge Spielerinnen der dritten Mannschaft im Kader. Auf der anderen Seite konnte Dirk Groß auf seine vier Amerikanerinnen und die Zweitliga-erfahrenen Maike Henning, Sarah Kamarah sowie Hannah Dücking zurückgreifen. Die Mädchen von Trainer Lukasz Przybylak, der wieder alle Akteurinnen zum Einsatz brachte, enttäuschten trotz der hohen Niederlage keineswegs, stemmten sich mit viel Kampfgeist gegen den übermächtigen Konkurrenten und hatten im zweiten Satz auch ihre Momente.
Die Gäste dominierten den ersten Satz von Beginn an. Sie nutzten ihre Größenvorteile am Netz und brachten die Bälle ein ums andere Mal mit Wucht auf den Boden. Nur einmal beim Stande von 3:4 gelang es Julia Brandhuber und Co. bis auf einen Punkt aufzuschließen. Die Heimmannschaft kämpfte beherzt, holte in der Abwehr viele Bälle und erzwang auch einige längere Ballwechsel, doch konnte sie sich im Angriff nur selten gegen den reaktionsschnellen Neuwieder Block durchsetzen. So war der Satz nach den Zwischenständen von 4:8 und 6:16 beim 12:25 nach einem Ass schnell vorbei.
Der zweite Durchgang schien zunächst den gleichen Verlauf wie der erste zu nehmen. Kapitänin Sarah Kamarah brachte die Deichstadtvolleys mit 2:0 in Führung, bei der ersten technischen Auszeit stand es dann 5:8. Ein Aufschlagfehler und zwei Angriffe ins Aus brachten anschließend den Gleichstand. Dann folgte die beste Zeit der Roten Raben. Sina Bauer erzwang mit einem Ass die erste Führung zum 12:11 und Skylar German baute sie auf 16:14 aus. Danach jedoch übernahm wieder Neuwied die Spielkontrolle. Zwar konnte Kathrin Polster noch einmal zum 17:17 ausgleichen, doch gelangen den Raben nur noch zwei Punkte, während auf der anderen Seite Sarah Kamarah das 19:25 markierte.
Der dritte Abschnitt stand erneut ganz im Zeichen der Gäste, bei denen Goldmedailliengewinnerin Isabelle Marciniak glänzend Regie führte und mit schnellen Bällen ihre Mitspielerinnen auf allen Positionen bediente. Die Raben kamen mitunter mit gefühlvollen Lobs zum Erfolg, wehrten um die mit Silber ausgezeichnete Libera Michaela Bertalanitsch auch einige Bälle ab, mussten letztlich aber die Überlegenheit der Neuwieder Mädchen anerkennen. Die machten vom 4:8, über 9:16 bis zum 13:25 kurzen Prozess. Die Roten Raben fallen nach der deutlichen Niederlage auf den siebten Platz zurück, haben zwei Wochen Pause und stehen dann an einem Doppelspieltag zuhause dem MTV Stuttgart II und in Unterschleißheim dem SV Lohhof gegenüber.
Rabencoach Lukasz Przybylak meinte, seine Mädchen könnten aus solchen Partien nur lernen: „Neuwied war in allen Elementen besser, hat wohl die beste Saisonleistung gezeigt und verdient gewonnen. Schade, dass wir personell erheblich geschwächt waren. Aber meine jungen Spielerinnen können gegen solch starke Konkurrenten nur lernen. Die klare Niederlage stellt für mich kein Problem dar, denn unser Ziel ist es, uns kontinuierlich zu verbessern. Wir hatten im zweiten Satz unsere guten Momente, konnten dieses Niveau allerdings nicht über die gesamte Spieldauer halten. Dass Neuwied hoch gewonnen haben, muss man einfach akzeptieren.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker