Vilsbiburg. Am Samstag empfangen die Roten Raben II um 15 Uhr die Reserve von Allianz Stuttgart in der Ballsporthalle. Dabei streben die Vilsbiburgerinnen zum Jahresabschluss ein positives Ergebnis an.
Wenn der Tabellenvierte gegen den Neunten der Zweiten Volleyball-Bundesliga antritt, sollte die Favoritenrolle eigentlich klar verteilt sein. Doch so einfach wird die Angelegenheit wohl nicht werden, denn die Gäste haben durch den knappen Heimsieg gegen den VC Neuwied aufhorchen lassen. Die Mannschaft von Trainer Johannes Koch hatte sich gegen den Tabellenzweiten von vorneherein Chancen ausgerechnet und agierte ungemein offensiv und mutig. Mit der gleichen Einstellung werden die Stuttgarterinnen auch bei den Raben ins Spiel gehen. Der MTV verfügt über einen breit aufgestellten, ausschließlich aus deutschen Mädchen bestehenden Kader. Die meisten Spielerinnen sind Jahrgang 2000 bis 2003, also sehr jung. Einigen wird eine große Zukunft vorhergesagt.
Die Schwaben sind gut in die Saison gestartet, haben bei den Spitzenteams aus Grimma und Dresden gepunktet und zuhause Holz klar geschlagen. Aus den letzten vier Begegnungen gingen sie dreimal als Sieger hervor und waren lediglich dem SV Lohhof unterlegen. Aber vor allem die knappen Erfolge in Sonthofen und am Samstag gegen Neuwied haben das Selbstbewusstsein der Perspektivmannschaft gestärkt. Der großgewachsene Mittelblock mit Marie Hänle hat schon manche Partie entscheiden. Auch gegen Neuwied war die 187 Zentimeter große 17-Jährige nicht z u bremsen und hat bereits ihre siebte MVP-Medaille eingesammelt.
Die Roten Raben wollen nach dem schwächeren Auftritt gegen Sonthofen wieder in die Erfolgsspur zurück und das Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen. Dabei wird es darauf ankommen, die erste Heimniederlage aus den Köpfen zu bekommen und wieder so energisch und mannschaftlich geschlossen zu agieren wie in den Heimspielen zuvor. Die für viele Gäste ungewohnte Größe der Ballsporthalle hat sich schon oft als Vorteil erwiesen. Die Mädchen um Kapitänin Julia Brandhuber streben auf alle Fälle den sechsten Heimsieg an und wollen sich ihren Fans wieder von der besten Seite präsentieren. Die Zuschauer werden voraussichtlich eine Begegnung auf hohem technischen Niveau erleben, denn dass beide Mannschaften guten Volleyballsport bieten können, haben sie bereits häufig unter Beweis gestellt.
Vilsbiburgs Trainer erwartet eine deutliche Leistungssteigerung: "Wir müssen selbstverständlich besser spielen als gegen Sonthofen. Dass wir das können, haben wir ja schon unter Beweis gestellt. Es wird sicherlich keine einfache Partie, den Stuttgart stellt eine gut ausgebildete, technisch versierte Mannschaft. Und der Erfolg gegen Neuwied hat ihnen Auftrieb gegeben. Viviane Hones fehlt bei uns weiterhin wegen ihrer Handverletzung und Elisabeth Kerscher ist mit der Nationalmannschaft unterwegs. Aber die verbleibenden neun Spielerinnen werden alles in die Waagschale werfen, um das letzte Spiel vor der Weihnachtspause zu gewinnen."
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker