Vilsbiburg. Nach zwei Niederlagen gegen die Spitzenmannschaften Offenburg und Neuwied sind die Roten Raben II am Sonntagnachmittag wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Sie setzten sich beim Aufsteiger VC Wiesbaden II nach einer ansprechenden Leistung mit 3:1 (25:20, 25:23, 23:25, 25:20) durch und nehmen weiter den dritten Tabellenplatz der zweiten Volleyball-Bundesliga Süd ein.
Wegen eines Männerspiels verzögerte sich der Spielbeginn um eine Stunde, was den Vilsbiburgerinnen jedoch nichts ausmachte. Ohne Magdalena Adam, Dona Kastrati und Lise Große-Hering fanden sie schnell in die Partie und führten nach Angriffen von Amelie Busch mit 4:1. Der Aufsteiger schaffte nach zwei Annahmefehlern der Raben den 4:4-Ausgleich und ging bei der ersten technischen Auszeit das einzige Mal in Führung (8:7). Bis zum 13:13 legten die Mädchen um MVP Jensen Barton immer einen Punkt vor, woraufhin Wiesbaden sofort ausglich. In der Folge setzten sich die Niederbayerinnen allmählich ab (16:14) und bauten durch ein Ass von Julia Brandhuber sowie Angriffe von Paula Hötschl und Halli Amaro den Vorsprung auf 19:15 und 23:16 aus. Zwar kamen die Hessinnen noch einmal auf 19:23 heran, doch nach einer von Luca Tarantini genommenen Auszeit sorgten ein Aufschlagfehler und eine Barton-Finte für den Satzgewinn.
Hellwach startete der Tabellendritte auch in den zweiten Abschnitt, führte mit 3:1 und 8:6. Mit variablen Angriffsaktionen bauten die Raben, bei denen Julia Waldinger für Paula Hötschl eingewechselt wurde, auf 16:9 aus. Doch die Gastgeberinnen kämpften sich heran und gingen ihrerseits mit 17:16 in Führung. In der Endphase bewahrten die Vilsstädterinnen die Ruhe, lagen bereits mit 24:20 vorne und machten mit Halli Amaro das erlösende 25:23.
Der dritte Durchgang nahm einen eigenartigen und aus Vilsbiburger Sicht schmerzlichen Verlauf. Nach einer 3:0-Führung des VC wogte die Partie bis zum 10:10 hin und her. Dann brannten die Raben, bei denen die junge Elisabeth Kerscher für Paula Hötschl gekommen war, ein regelrechtes Feuerwerk ab, machten bis zum anscheinend uneinholbaren 21:13 Punkt um Punkt und mussten den Satz trotzdem noch abgeben. Bei den Raben schwand urplötzlich die Konzentration, Aufschlag- und Annahmefehler häuften sich, sodass die Gastgeberinnen zunächst mit 32:22 in Führung gingen und wenig später zum 25:23 abschlossen.
Aber Amelie Busch und Co. ließen die Köpfe nicht hängen, sondern erhöhten wieder das Tempo und dominierten die Begegnung zunächst nach Belieben. Von 8:2, über 16:11 bis zum 20:12 punkteten alle Rabenspielerinnen. Nach dem 23:15 durch Naomi Janetzke kam Wiesbaden noch einmal auf 19:23 heran, doch besorgte am Ende die amerikanische Mittelblockerin Halli Amaro das umjubelte 25:20.
Rabencoach Luca Tarantini sah eine gute Leistung seiner Mädchen: "Wir haben heute eine tolle Leistung gegen eine im Vergleich zum Hinspiel wesentlich stärkere Wiesbadener Mannschaft gezeigt. Sehr zufrieden bin ich mit der Effektivität der Aufschläge und der Blockabwehr. Leider haben wir zum Ende des dritten Satzes ein wenig die Konzentration verloren, sonst wäre die Partie bereits entschieden gewesen. Wir haben viel gewechselt, auch in den Positionen. Insgesamt war das ein abgeklärter und kompakter Auftritt, der mich hoffnungsvoll auf die bevorstehenden Aufgaben blicken lässt."
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker