Vilsbiburg. Die Roten Raben gewinnen auch ihre fünfte Zweitligapartie: mit 3:2 (25:27, 28:26, 17:25, 25:21, 15:11) setzen sie sich in einer sehenswerten und hochdramatischen Partie gegen die ESA Grimma Volleys durch. Mit dem Gewinn der zwei Punkte bleiben die jungen Vilsbiburgerinnen hinter dem neuen Primus Altdorf auf dem zweiten Tabellenplatz.
Die knapp 160 Zuschauer bekamen am Samstagnachmittag ein absolutes Topspiel zweier gleichwertiger Mannschaften zu sehen. Spektakuläre Abwehraktionen, hier tat sich vor allem Grimmas Silbermedaillengewinnerin Marie Eckelmann hervor, lange Ballwechsel und wuchtige Aktionen am Netz prägten die spannende Begegnung. Es war eine äußerst knappe Angelegenheit mit zwei Sätzen, die in die Verlängerung gingen, und der erst im Tiebreak gefallenen Entscheidung.
Den ersten Durchgang bestimmten lange Zeit die favorisierten Gäste, die den weitaus besseren Start erwischten (4:1, 8:4, 18:14). Noch war es nicht das absolute Topniveau – dazu leisteten sich beide Mannschaften ein paar Fehler zu viel -, die Raben mehr als Grimma. Die Vilsbiburgerinnen lagen auch beim 17:20 zurück, kamen aber auch dank der beiden starken Mittelblockerinnen Tina de Groot und Laura Bergmann auf 19:20 heran. Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. Laura Bergmann mit einem Ass und Jordan Wolfe sorgten für die einzige Rabenführung zum 22:21 in diesem Satz. Am Ende legten die Mädchen von Jorge Munari immer einen Zähler vor, den die Niederbayerinnen postwendend ausglichen. Die klug Regie führende Zuspielerin Julia Eckelmann und ein Block sorgten schließlich für den Satzgewinn der Sächsinnen.
Im zweiten Abschnitt steigerten sich beide Mannschaften, produzierten deutlich weniger Eigenfehler und erhöhten noch einmal den Druck im Service. Nach der 3:1-Führung der Gäste waren es Tina de Groot und vor allem MVP Cayetana Lopez-Rey, die für die notwendigen Punkte sorgten. So lagen die Vilstädterinnen bis zum 14:13 stets knapp vorne. Aber der Favorit wollte auch den zweiten Satz für sich entscheiden und legte vor: 16:14 aus seiner Sicht. Im letzten Drittel wuchs die Spannung erneut: Die Raben glichen aus (19:19), bevor die Gäste beim Stande von 22:24 durch die Außenangreiferin Lina-Marie Lieb zwei Satzbälle hatten. Vitus Raßhofer sah sich zu einer Auszeit gezwungen, die sich prompt positiv auswirkte. Noch zweimal war Grimma kurz vor dem zweiten Satzgewinn, bevor zunächst Tina de Groot mit einem Einbeiner das 26:26 erzielte, Jeannette Huskic druckvoll für die Führung sorgte und die überragende Cayetana Lopez-Rey mit einem Hinterfeldangriff für großen Jubel sorgte.
Der dritte Durchgang stand ganz im Zeichen einer entfesselt aufspielenden Gästemannschaft. Von Anfang an setzte sie die Rabenannahme mit variablen Aufschlägen unter Druck, überzeugte durch eine effektive Blockarbeit und agierte konsequent am Netz. Nur sporadisch gelang es Anna Wagner und Co. auf einen Punkt zu verkürzen. Nach dem 9:10 zog Grimma unaufhaltsam von 16:11, über 20:12 bis zum 25:17 davon. Das sollte allerdings der einzige, nicht hart umkämpfte Satz der gesamten Partie bleiben, denn die Vilsbiburgerinnen spielten -wie schon zuletzt- cool und unaufgeregt weiter, glaubten an sich und drehten erneut die Partie.
Sie steigerten sich wiederum deutlich, steckten den anfänglichen 0:2-Rücktstand weg und gingen mit Laura Bergmann an der Aufschlaglinie mit 7:2 in Front. Zwar kam Grimma zwischenzeitlich auf 9:8 heran und glich auch zum 14:14 aus, doch waren es in dieser Phase Cayetana Lopez-Rey und Jordan Wolfe, die den Raben Vorteile verschafften. Beim Stande von 19:18 wurde es noch einmal eng. Aber die Raben stellten schnell auf 23:18 und Kapitänin Jeannette Huskic sorgte für den Satzausgleich. Im Tiebreak gerieten die Raben zunächst mit 1:4 in Rückstand. Jordan Wolfe brachte dann neun Aufschläge durch, streute zwei Asse ein und war so mitverantwortlich für die beruhigende 10:4-Führung. Diese ließen sich die Gastgeberinnen auch nicht mehr nehmen. Mit einem wuchtigen Angriff aus dem Hinterfeld beendete die Spanierin die hochklassige und spannende Partie.
Guillermo Gallardo ist von seiner Mannschaft angetan: „Das war ein wirklich gutes Spiel. Grimma war der erwartet starke Gegner, der durch die Verletzung von Lia Hesse natürlich gehandicapt war. Aber meine Mannschaft hat ihre Sache richtig gut gemacht. Die Mädchen entwickeln sich permanent weiter.
Artikel: Roland Regahl
Foto: Rainer Wimmer