Vilsbiburg. Die Roten Raben II haben beim Tabellenletzten Bad Soden nichts anbrennen lassen und mit einer konzentrierten Leistung den zweiten Auswärtserfolg eingefahren. Sie dominierten beim 3:0 (25:19, 25:15, 25:15) die gesamte Partie und ließen in keiner Phase der Begegnung einen Zweifel über den Ausgang aufkommen.
Rabencoach Luca Tarantini änderte seine gewohnte Startsechs und brachte für die leicht angeschlagene Corina Glaab Halley Jones auf der Zuspielposition. Außerdem übernahmen Paula Hötschl und Pati Anae die Aufgaben von Spielführerin Magdalena Greiner und Naomi Janetzke. Ab mitte des zweiten Satzes kam auch noch Pauline Hölzer für Julia Brandhuber im Mittelblock zum Einsatz. Trotz der stark veränderten Aufstellung fanden die Niederbayerinnen schnell ihren Rhythmus und zeigten der Mannschaft von Bad Soden von Beginn an ihre Grenzen auf.
Die Hessinnen, mit fünf Punkten etwas abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz stehend, hatten sich nach der Niederlage in Lohhof eigentlich vorgenommen, mit einem Heimsieg Anschluss an das untere Mittelfeld zu finden. Dass daraus nichts wurde, lag an der kompakten und mannschaftlich geschlossenen Leistung der Roten Raben. Die legten sprichwörtlich gleich einmal los wie die Feuerwehr und lagen im ersten Satz mit einer Ausnahme (2:2) permanent in Führung. Nach diesem Gleichstand zogen sie unaufhaltsam über 8:3 auf 16:10 davon. Als die TG beim 12:16 auf vier Punkte herangekommen waren, nahm der italienische Coach vorsichtshalber eine Auszeit, nach der die Gäste wieder alles im Griff hatten. Ein Aufschlagfehler führte zum 25:19 und damit souveränen Satzgewinn.
Einen ähnlich einseitigen Verlauf nahm der zweite Durchgang, in dem die Gastgeberinnen stets zurücklagen (5:8, 8:16, 14:20). Die beim Stande von 12:6 auf das Spielfeld gekommene Pauline Hölzer fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein. Am spannendsten gestaltete sich -zumindest am Anfang- der dritte Abschnitt. Bad Soden konnte beim 2:1 zum ersten Mal in Führung gehen und hielt diese bis zum 7:6. Bis zum 8:9 blieb der Tabellenletzte dran, doch danach machten die Vilsstädterinnen fünf Punkte in Folge. Bei der zweiten technischen Auszeit hieß es bereits 16:10 und beim 21:11 hatten die Raben schon zehn Punkte Vorsprung. Den hielten sie bis zum Ende, das Goldmedaillengewinnerin Paula Hötschl herbeiführte.
Rabentrainer Luca Tarantini war mit dem Auftritt seiner Mädchen sehr zufrieden und hofft, dass sich die Verletzung von Corina Glaab als nicht so gravierend herausstellt: "Ich bin mit der Leistung von heute natürlich einverstanden. Trotz der geänderten Aufstellung haben wir schnell unseren Rhythmus gefunden, die technischen Elemente haben funktioniert. Es war eine eindeutige Angelegenheit. Wir haben konzentriert gespielt, hatten ein klasse Annahme und waren im Block sicher. Alle haben ihre Sache ausgesprochen gut gemacht. Hervorheben möchte ich allerdings Paula Hötschl, die beinahe an allen Aktionen beteiligt war, und Pauline Hölzer, die ja noch nicht allzu oft gespielt hat." Mit dem ungefährdeten Auswärtserfolg haben die Raben ihren dritten Platz verteidigt und reisen am Samstag voller Selbstvertrauen nach Neuwied.
Artikel Roland Regahl