Vilsbiburg. Nach zwei Corona bedingten Absagen greifen die auf einigen Positionen veränderten Roten Raben II am Samstag um 19 Uhr beim SV Lohhof in das Spielgeschehen der 2. Volleyball-Bundesliga Süd ein. Nach einer schwierigen Vorbereitung gehen die Vilsbiburgerinnen sicherlich als Außenseiter in die für beide Mannschaften erste Partie.
In der abgelaufenen Saison konnten die jungen Raben alle Spiele ohne Coronaerkrankung absolvieren. In diesem Sommer allerdings suchte Covid auch die Vilsbiburger Spielerinnen heim: Nach nur einwöchiger Vorbereitungszeit ab Mitte August steckten sich nicht weniger als neun Rabenmädchen mit dem Virus an. Dass die sich anschließende dreiwöchige Quarantänepause das Trainingsprogramm erheblich störte, ist nachvollziehbar. Denn auch danach waren die Akteurinnen noch nicht voll belastbar und konnten nur mit dosierter Belastung üben. Das Team um Chefcoach Lukasz Przybylak mit Christy Swagerty, Andreas Häusler und dem zu den Roten Raben zurückgekehrten weiteren Co-Trainer Alex Klobertanz wollte kein Risiko eingehen und maß der Gesundheit der Mädchen höchste Priorität bei.
Eigentlich hätten die Niederbayerinnen mit zwei Heimspielen gegen Dingolfing und Bad Soden in die Saison starten sollen. Aus den oben genannten Gründen wurden diese jedoch auf den 02. und 23. Oktober verlegt. Nun soll es am Samstag in der Halle der FOS/BOS in Unterschleißheim endlich losgehen. Beim oberbayerischen Konkurrenten, der 2020/21 als Tabellendritter hinter Erstligaaufsteiger VC Neuwied und dem VC Wiesbaden II überzeugte, herrscht derzeit sowohl beim Trainerstab wie beim Spielerinnenkader Kontinuität. Somit gehen die favorisierten Oberbayerinnen mit einer äußerst eingespielten und auch sehr erfahrenen Mannschaft in dieses immer junge Derby. Elena Kiesling kann mit Stefanie John und Mona Boyer (ehemals Elwassimy) auf zwei herausragende Zuspielerinnen sowie mit Sandra Baier auf eine erfahrene Libera bauen. Für Furore sorgten auch Lena und Laura Müller am Netz. Ob die Gäste konditionell und spieltechnisch schon so weit sind, um dem SV Lohhof Paroli bieten zu können, bleibt abzuwarten.
Bei den Raben hat sich personell im Vergleich zur vorigen Saison einiges getan. Nicht mehr dabei sind Julia Brandhuber, die sich dem Nachbarklub TV Dingolfing angeschlossen hat, Eszter Nagy, die ihre Karriere beendet hat, Michaela Bertalanitsch, Laura Bergmann, Janne Uhl, Emilia Jordan sowie Elisabeth Große-Hering und Magdalena Adam, die als Aushilfen eingesprungen waren, sowie Elisabeth Kerscher, die sich in der ersten Mannschaft beweisen soll. Die ehemalige Spielführerin unter Timo Lippuner und Champion-League erfahrene Außenangreiferin Daria Przybylak sowie Zuspielerin Ina Prechtl, die für die Raben ebenfalls in der ersten Bundesliga aktiv war, sollen der nach wie vor jungen Mannschaft die notwendige Stabilität verleihen und eine Führungsrolle einnehmen. Mit Martyna Kloda (AA), die für die polnische Nationalmannschaft bereits auf Sand gespielt hat und der sprungkräftigen Amerikanerin Ehize Omoghibo auf der Diagonalposition sind auch wieder zwei Ausländerinnen im Kader. Nach Vilsbiburg gewechselt sind ebenfalls die beiden Jungen Nina Herbe vom TV Dingolfing (Mittelblock) und Ssiyaana Venos vom SV Mauerstetten (Außenangriff). Den Raben die Treue gehalten haben Maja Hau (AA), Sophia Sdorra (Z), Sina Bauer (L), Tina de Groot (MB), Jeannett Huskić (AA), Lina Klemisch (D), Anna Wagner (Z) und Sanja Dusanić, die allerdings auf die Liberaposition wechseln wird.
Mit dieser Mischung aus jüngeren und älteren Spielerinnen hofft man im Vilsbiburger Lager, auf eine bessere Platzierung und positivere Resultate als in der letzten Saison. Unter der Führung der erfahreneren Akteurinnen sollen sich die Youngster kontinuierlich weiter entwickeln, sich in der zweiten Liga noch besser etablieren und einen weiteren Schritt nach vorne machen. Chefcoach Lukasz Przybylak fährt mit gemischten Gefühlen nach Lohhof: „Wir hatten nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit und sind sicherlich konditionell und muskulär noch nicht voll auf der Höhe. Dennoch werden wir um jeden einzelnen Punkt kämpfen. Mittelfristig bin ich davon überzeugt, dass wir – wenn alle gesund sind – als Mannschaft besser aufgestellt sind als im vergangenen Jahr. Zumal die jungen Spielerinnen vor allem im mentalen Bereich besser geworden sind. Aber wir müssen wohl hin und wieder Rückschläge in Kauf nehmen.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Konrad Wimmer