Vilsbiburg. Die Roten Raben II empfangen am Sonntag um 16 Uhr die ProWin Volleys Holz zur letzten Partie vor eigenem Publikum. Die Vilsbiburgerinnen wollen noch einmal mit einer guten Leistung aufwarten und ihre Erfolgsserie fortsetzen, dürfen dabei das Tabellenschlusslicht aber nicht unterschätzen.
Die Saison neigt sich dem Ende zu: So bestreiten die Raben in der Ballsporthalle ihr letztes Heimspiel und müssen zum Abschluss nur noch auswärts in Stuttgart, Waldgirmes und Holz antreten. Wenn der zuletzt fünfmal erfolgreiche Tabellensiebte auf den Dreizehnten und damit Letzten trifft, ist die Rollenverteilung eigentlich klar. Die Gastgeberinnen gelten als hoher Favorit, sollten sich ihrer Sache jedoch nicht allzu sicher sein. Denn obwohl die Saarländerinnen lediglich elf Punkte auf ihr Konto gutschreiben konnten, haben sie bereits mehrmals positiv überrascht. So haben sie gegen die unmittelbare Konkurrenz Zählbares aufzuweisen, haben beispielsweise in Freisen und Stuttgart erst nach dem Tiebreak verloren, zuhause Planegg-Krailling und Waldgirmes geschlagen und am vergangenen Wochenende den VCO Dresden überraschend mit 3:0 abgefertigt. Gegen die Sächsinnen waren die wuchtigen Aufschläge Grundlage des Erfolges. Allerdings konnten sie diese überzeugende Leistung am Tag darauf gegen den MTV Stuttgart II nicht wiederholen. Eine Reihe vermeidbarer Fehler führte schließlich zur glatten 0:3-Niederlage. Da zudem Planegg bei den Schwäbinnen und in Lohhof fünf Punkte holte, ist trotz des Sieges gegen den VCO das rettende Ufer in weite Ferne gerückt. Aber die Mädchen von Trainer Frederik Scheller wollen noch nicht aufgeben und in den ausstehenden vier Partien alles geben, um das Wunder vielleicht doch noch zu schaffen. Dabei bauen sie vor allem auf ihre umsichtige Regisseurin Julie Teso sowie die Diagonalspielerinnen Lara Jülg und Sabine Weiß oder Angreiferin Mira Bohlen.
Die Roten Raben haben seit Wochen einen Lauf: Bei ihren fünf Siegen in Folge konnten sie das Maximum an Punkten einfahren und mussten dabei nur zwei Sätze abgeben. Nur Ligaprimus Dingolfing weist die gleichgute Bilanz auf. Kein Wunder, dass Zuspielerin Anna Wagner und ihre Kameradinnen diese Serie unbedingt fortsetzen wollen. Aber es gilt abzuwarten, wie die jungen Mädchen die Doppelbelastung wegstecken können. Denn mit der U18 sind sie am Samstag anlässlich der bayerischen Meisterschaft bereits in Feucht gefordert, wo sie den Titel holen und sich für die „Deutsche“ qualifizieren möchten. Die Niederbayerinnen können überaus selbstbewusst auftreten, dürfen die Gäste aber keinesfalls unterschätzen. Schließlich wollen sie ihre Stärken – variable Aufschläge, reaktionsschnelle Blockarbeit mit entsprechender Sicherung und am Netz wuchtige Angriffsaktionen - voll ausspielen und die treuen Fans noch einmal mit einer überzeugenden Leistung erfreuen. Sollten sie das auf das Feld bringen, was sie können, werden es die Saarländerinnen schwer haben, die erhofften Punkte mit nachhause zu nehmen.
Rabencoach Lukasz Przybylak möchte sich mit einem Sieg von den Fans verabschieden: „Holz ist höchst motiviert und hat zuletzt gute Resultate erzielt. Ich habe großen Respekt vor der Leistung, die sie in den letzten Wochen gezeigt haben. Wir müssen aggressiv spielen und nicht zu viel nachdenken. Wichtig wird auch sein, dass wir die Ruhe bewahren und auf das Momentum warten können.“
Roland Regahl