Vilsbiburg. Mit dem 3:0-Heimerfolg gegen Grimma im Rücken treten die Roten Raben II am Samstag die weite Reise ins Saarland zum SSC Freisen an. Der Aufsteiger spielt bisher eine erfolgreiche Saison. Dennoch wollen sich die Vilsbiburgerinnen auf ihre eigenen Stärken konzentrieren und auch mit einem kleinen Kader punkten.
Die Euphorie in der etwa zwanzig Kilometer nördlich von Neunkirchen gelegenen Kleinstadt ist angesichts der ersten erfolgreichen Zweitligaauftritte derzeit ungebrochen. Denn die Mädchen von Trainerin Brigitte Schumacher haben zum Saisonbeginn positiv überrascht. Nach drei Siegen aus den vier absolvierten Partien nehmen sie aktuell den vierten Tabellenplatz ein. Verloren haben die Saarländerinnen lediglich zum Auftakt beim SC Wiesbaden II. Anschließend ließ vor allem der 3:2-Auswärtserfolg beim Klassenprimus TV Altdorf aufhorchen. Glatt setzte sich Freisen gegen den MTV Stuttgart II durch und zeigte beim knappen 3:2-Erfolg Licht- und Schattenseiten. Trotz der ausgezeichneten Zwischenbilanz gilt weiterhin der Klassenerhalt als Zielsetzung. Der Kader des Aufsteigers rekrutiert sich ausschließlich aus deutschen Spielerinnen, die jede Menge Erfahrung mitbringen. Das Spiel des SSC lebt von der Begeisterung, den gezielten Aufschlägen und dem Kampf um jeden Ball. Die bei Heimspielen regelmäßig mehr als 200 Zuschauer sorgen stets für ein Höllenspektakel, das die Heimmannschaft sichtlich beflügelt. Auf die Raben kommt demnach durchaus eine schwierig zu bewältigende Aufgabe zu.
Die Niederbayerinnen reisen folglich mit großem Respekt ins Saarland, rechnen sich aber auch Chancen auf den ein oder anderen Punkt aus. Trotz des kleinen Kaders, maximal zehn Spielerinnen werden die über 500 Kilometer lange Reise antreten, wollen sie den Schwung aus der Partie gegen Grimma mitnehmen und auch ohne Ina Prechtl, Anna Wagner, Daria Przybylak und Sina Bauer für ein Erfolgserlebnis sorgen. Am Samstag waren schon viele gute Momente zu beobachten. Allerdings sollten Jeannette Huskić und Co. längere Schwächephasen, in denen sie den Rhythmus verlieren, vermeiden. Wichtig wird sein, wie sie die mehr als fünfstündige Hinfahrt aus den Beinen schütteln und den Kopf für die anstehende Aufgabe frei bekommen können. Der erste Aufschlag in der Bruchwaldhalle erfolgt um 18.30 Uhr.
Trainer Lukasz Przybylak fährt mit großem Respekt, aber nicht ohne Hoffnung ins Saarland: „Aufsteiger sind immer höchst motiviert und schwer auszurechnen. Selbstverständlich haben wir den Gegner genau analysiert, aber entscheidend wird sein, wie wir uns präsentieren. Es liegt ausschließlich in unserer Hand. Über Erfolg oder Misserfolg entscheiden immer wir selbst. Aus den Problemen mit dem Kader sollten wir kein Drama machen und uns auf unsere zweifellos vorhandenen Stärken konzentrieren. Nach dem 3:0 gegen Grimma hat sich die Stimmung in der Mannschaft deutlich gebessert.“
Artikel: Roland Regahl
Foto: Gerhard Lichtmannecker