Vilsbiburg. Am Samstag um 15 Uhr gibt der SV Lohhof seine Visitenkarte in der Ballsporthalle ab. Das Derby verspricht wie immer viel Spannung, trägt allerdings angesichts der langen Krankheits- und Verletztenliste beider Teams viele Unwägbarkeiten mit sich. Die Raben wollen auf jeden Fall eine ansprechende Leistung bieten.
Wenn der Tabellendritte auf den Elften trifft, sind die Rollen normalerweise klar verteilt. Aber die Gastgeberinnen werden voraussichtlich verletzungs- und coronabedingt auf einige wichtige Akteurinnen verzichten müssen, sodass der Ausgang der Partie wohl offen sein wird. Auch der SV Lohhof hat derzeit mit einigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, doch hat er nach schwacher Vorrunde im neuen Jahr eine deutliche Leistungssteigerung erkennen lassen. Aus den fünf Partien im Januar und Februar hat er satte zehn Punkte eingefahren und ist nach dem jüngsten 3:1-Heimerfolg gegen den SV Karlsruhe-Beiertheim an dem Konkurrenten vorbeigezogen. Damit haben die Mädchen von Trainerin Elena Kiesling die Abstiegsplätze verlassen. Das war im vergangenen Jahr noch nicht so, als die Oberbayerinnen lediglich zweimal erfolgreich waren. Doch mittlerweile haben sie sich stabilisiert, in Bad Soden und zuhause gegen Waldgirmes gewonnen sowie auch gegen den TV Planegg-Krailling gepunktet. Lediglich gegen den Zweiten TV Altdorf mussten sie eine glatte Niederlage hinnehmen. Ein deutlicher Aufschwung, der auch ohne die am Rücken verletzte Zuspielerin Mona Boyer erreicht wurde. An ihrer Stelle führt nun Mirjam-Luzia Maletius, zusammen mit der reaktivierten Stefanie John, Regie. Die Lohhofer Mädchen sind technisch hervorragend ausgebildet und verfügen mit Diagonalspielerin Carina Malescha und den beiden Außenangreiferinnen Milica Miljkovic und Kapitänin Nikola Ziegmann über reichlich Durchschlagskraft am Netz. Nun wollen sie ihren Aufschwung fortsetzen und auch an der Vils punkten.
Bei den Raben ist sich das Trainerduo Vitus Raßhofer/Alex Häußler noch nicht sicher, wie die Startformation aussehen wird. Fehlen wird auf jeden Fall Zuspielerin Allysha Sims und ob Laura Bergmann, Jeannette Huskić und Anna Wagner auflaufen können, ist ungewiss. Sie haben allerdings Vorsorge getroffen, Elisabeth Große-Hering in den Kader zurückgeholt und Sanja Dusanić als Regisseurin üben lassen. Die hatte sich bereits in Unterhaching glänzend mit ihrer ungewohnten Rolle angefreundet. Zu gerne würden die jungen Raben den klaren Auswärtserfolg wiederholen und damit ihren dritten Tabellenplatz festigen. Dafür werden sie mit der gleichen Leidenschaft wie in Unterhaching auftreten. Letztlich ging die Partie in der Bayerwerk-Sportarena zwar mit 1:3 verloren, aber die Vilsbiburgerinnen zeigten großen Kampfgeist und kamen nach Rückständen immer wieder in das Spiel zurück. Die Fans dürfen auf jeden Fall ein spannendes Derby und eine engagierte Leistung der Roten Raben erwarten.
Trainer Vitus Raßhofer will sich überraschen lassen: „Die Vorzeichen sind nicht günstig, aber die Mädchen haben in der Vorbereitung konzentriert gearbeitet und wollen alles geben, um einen Erfolg zu ermöglichen. Lohhof stellt einen spielstarken Gegner, aber wir wollen natürlich punkten. Ein Schlüssel wird sein, die gleiche Kampfkraft wie in Unterhaching zu entwickeln und mit der notwendigen Flexibilität zu agieren. Dann wollen wir mal schauen, was am Samstag drin ist.“
Artikel/Foto: Roland Regahl