Vilsbiburg. Trotz des Fehlens von fünf Spielerinnen haben die Raben im Kellerduell beim TV Planegg-Krailling beherzt den Kampf angenommen und in einer engen sowie gutklassigen Partie zwei Punkte an die Vils mitgenommen. Verdient setzten sie sich mit 3:2 (20:25, 25:19, 25:22, 21:25, 15:11) durch.
Die Ausgangsposition war alles andere als optimal, denn die Niederbayerinnen mussten auf Sophia Sdorra, Ina Prechtl, Ehize Omoghibo, Jeannette Huskić und Nina Herbst verzichten. Anna Wagner übernahm die alleinige Verantwortung als Regisseurin und machte ihre Sache so gut, dass sie von Florian Saller als MVP nominiert wurde. Sina Bauer organisierte als alleinige Libera den Annahme- und Abwehrriegel glänzend, da ihre Partnerin Sanja Dusanić auf der Diagonalposition eingesetzt wurde. Anfänglich gestaltete sich die Partie ausgeglichen (4:3, 9:10). Nachdem jedoch die gut aufgelegte Ex-Räbin Chantal Martin den Ausgleich zum 10:10 markieren konnte, bekam Planegg allmählich ein Übergewicht. 16:14 stand es bei der zweiten technischen Auszeit und wenig später 20:15, bevor Julia Horst mit einem Lob das 25:20 gelang.
Doch bereits im ersten Durchgang hatte sich gezeigt, dass bei den Raben das Zuspiel und Annahme/Abwehr funktionierten. Am Netz kamen sie häufig über die Mitte und mit Lobs zum Erfolg. Auch die zumeist lang geschlagenen Aufschläge bereiteten dem TVP Probleme. Das sollte sich im zweiten Satz fortsetzen, zumal die Gastgeberinnen nicht mehr so stabil in der Annahme standen. Nach der 2:0-Führung der Einheimischen übernahmen Anna Wagner und Co. das Kommando. Vor allem Daria Przybylak und Tina de Groot mit ihren Einbeinern sorgten immer wieder für wichtige Punkte. Von 8:7, über 16:12, bis zum 24:19 bauten die Vilsstädterinnen den Vorsprung kontinuierlich aus, bevor Tina de Groot zum 25:19 vollendete. Im dritten Abschnitt gelang Chantal Martin zwar das 1:0, doch sollte dies die einzige Führung für Planegg bleiben. Es blieb zwar weiter eng, doch konnten sich die Mädchen von Lukasz Przybylak beim Stande von 20:16 aus ihrer Sicht einen Vorsprung erspielen. Noch einmal konnte Planegg mit einem Longline-Angriff, den viele im Aus gesehen hatten, zum 21:21 ausgleichen. Aber die Niederbayerinnen behielten kühlen Kopf, Tina de Groot machte zwei wichtige Punkte und Martyna Kloda brachte den Ball zum 25:22 auf den Boden.
Im vierten Satz steigerte sich die Mannschaft aus dem Münchner Osten noch einmal, während die jungen Raben Außenangreiferin Chiara Lukes nicht in den Griff bekamen. Zwar blieben sie bis zum 13:10 in Reichweite, doch gerieten sie danach immer weiter in Rückstand (18:11 aus Plenegger Sicht). Daria Przybylak und Shelby Pullins brachten die Vilsstädterinnen noch einmal auf 21:18 und 23:20 heran, doch am Ende markierte die Silbermedaillengewinnerin das 25:21, sodass der Tiebreak die Entscheidung bringen musste. Der sah von Beginn an erneut die Roten Raben im Vorteil. Die für den Service eingewechselte Lina Klemisch führte sich gleich mit einem Ass zum 5:3 gut ein und auch Daria Przybylak war mit ihrem Service zum 9:5 erfolgreich. Beim Stande von 10:9 aus Rabensicht wurde es wieder eng, doch wiederum brachte ein Ass -dieses Mal von Anna Wagner – den beruhigenden 13:9-Vorsprung. Martyna Kloda und Shelby Pullins sorgten zum Schluss für die siegbringenden Punkte. Mit diesem Erfolg konnten die Vilsbiburgerinnen, zumindest vorläufig, da die Konkurrenten eine beziehungsweise zwei Partien weniger haben, den VCO Dresden und den TV Planegg-Krailling knapp hinter sich lassen.
Rabencoach Lukasz Przybylak zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden: „Man hat heute gesehen, welches Potenzial in meiner Mannschaft steckt. Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, der Entwicklungsprozess ist aber noch nicht beendet. Ich muss den Mädchen gratulieren, denn für diese kleine Gruppe war die Belastung schon extrem. Aber wir haben heute wirklich einen guten Job gemacht und ich denke, auch verdient gewonnen.“
Artikel: Roland Regahl / Foto: Verein