Vilsbiburg. Die Roten Raben haben binnen drei Tagen auch das zweite Bayernderby für sich entschieden. Am Samstag hatten sie lediglich im ersten Satz ein paar Schwierigkeiten, fuhren insgesamt jedoch einen souveränen Dreisatzsieg (27:25, 25:18, 25:17) ein.
Lukasz Przybylak ließ als Startsechs wie gewohnt Anna Wagner im Zuspiel, Martyna Kloda und Jeannette Huskić auf Außen, Tina de Groot und Shelby Pullins im Mittelblock und Ehize Omoghibo auf der Diagonalposition, unterstützt von der souveränen Libera Sina Bauer, beginnen. Mitte des ersten Satzes schickte er für die Polin Routinier Kathrin Polster auf das Feld, die ihre Nominierung mit einer klasse Leistung rechtfertigte. Auch Lina Klemisch,und Ssiyaana Venos kamen wiederholt zum Einsatz. Es war ein zäher Beginn für die Gastgeberinnen, denn nach der anfänglichen 2:1-Führung übernahm allmählich der TV Planegg-Krailling das Kommando. Die Mädchen um Kapitän Anna Wagner machten ein paar Fehler zu viel, was die Gäste sofort, vor allem mit Chantal Martin und Julia Ziegler, auszunutzen wussten. Sie lagen bei den beiden technischen Auszeiten mit 8:6 und 16:15 vorne und waren auch nach dem 22:20 aus ihrer Sicht auf einem guten Weg. Die Raben kamen nach einer Auszeit dank Jeannette Huskić und einem Ass von Ehize Omoghibo auf 22:22 heran, mussten anschließend jedoch zwei Satzbälle abwehren. Hier brachte sich die Mannschaft von Trainer Florian Saller durch zwei Aufschlagfehler selbst um den Lohn ihrer Bemühungen. Auf der anderen Seite bewahrte Anna Wagner die Nerven, schlug ein Ass zum 26:25 und ermöglichte der überragenden Goldmedaillengewinnerin Ehize Omoghibo nach einem weiteren guten Service das 27:25.
Die beiden folgenden Durchgänge standen dann ganz im Zeichen der Vilsbiburgerinen, die mit ihren Aufschlägen viel Druck ausübten. So war es Kathrin Polster, die wesentlich an der 8:1-Führung beteiligt war. Mit diesem Vorsprung spielten die Raben befreit auf und ließen die Mädchen aus dem Münchner Westen nur beim Stande von 19:16 etwas näher herankommen. Zwei Punkte von Tina de Groot und ein Ass von Ehize Omoghibo sorgten dann wieder für klare Verhältnisse. Am Ende landete ein Planegger Angriff im Aus. In der Anfangsphase des dritten Abschnitts konnten die Gäste die Partie offen gestalten und führten mit 8:7. Wieder waren es gefährliche Aufschläge von Anna Wagner, die zur deutlichen 15:8-Führung der Niederbayerinnen führten. Sie punkteten in schöner Regelmäßigkeit über alle Positionen und konnten ihren Vorsprung bis zum Ende auf acht Punkte ausbauen.
Damit haben sich die Raben mit nunmehr 21 Zählern auf dem Konto von der gefährlichen Zone entfernt, sich im gesicherten Mittelfeld etabliert und können den künftigen Aufgaben gelassen entgegensehen. Für Rabencoach Lukasz Przybylak ist das eine äußerst positive Entwicklung: „Das war eine gute Woche für uns: Zuerst die südbayerische Meisterschaft mit der U20 und dann die beiden Erfolge gegen Lohhof und Planegg. Nach dem knappen ersten Satz haben wir die Partie kontrolliert und eine ordentliche Partie abgeliefert. Die Mädchen haben mittlerweile viel an Sicherheit gewonnen und sind emotional deutlich stärker geworden.“
Artikel/Foto: Roland Regahl