Vilsbiburg. Zu einem absoluten Saisonhöhepunkt kommt es am Samstag um 15 Uhr in der Ballsporthalle, wenn die Roten Raben II als Tabellendritter der zweiten Volleyball-Bundesliga den Klassenprimus und Meisterschaftsfavoriten VC Offenburg empfangen. Zwar geht die Mannschaft aus dem Schwarzwald als Favorit in die brisante Begegnung, doch bauen die Vilsbiburgerinnen auf ihre Heimstärke.
Sechs Heimspiele haben Magdalena Greiner und Co. zuhause erfolgreich gestalten können. Wenn es nach dem Willen der Gastgeberinnen geht, soll diese Serie am Samstag trotz des starken Gegners weiter ausgebaut werden. Der VC Printus Offenburg (33 Punkte), Nawaro Straubing (30 Punkte) und die Roten Raben II (27 Punkte) bilden derzeit das Spitzentrio der zweiten Liga. Die hoffentlich zahlreichen Zuschauer werden demnach eine absolute Spitzenpartie erleben. Überhaupt kommt dem Spieltag vorentscheidende Bedeutung zu, denn Straubing muss am selben Abend beim Vierten VV Grimma antreten. Beide Konkurrenten gehen äußerst selbstbewusst in die Partie: Die Gäste haben vor Wochenfrist Grimma deutlich mit 3:0 nach Hause geschickt und in der laufenden Serie überhaupt nur einmal gegen Straubing Federn lassen müssen. Auf der anderen Seite haben die Vilsbiburgerinnen im Jahr 2018 alle ihre vier Spiele gewonnen und gelten als beste Heimmannschaft der Liga.
Der Titelaspirant reist mit sehr viel Selbstbewusstsein an die Vils und hat nach Meinung vieler Experten wohl den stärksten Kader. Allerdings weiß er auch um die Spiel- und Heimstärke der Roten Raben. Mit den Nordamerikanerinnen Taylor Brisbois und Chanelle Gardner verfügt Offenburg über einen groß gewachsenen Mittelblock, hinzu kommt noch Außenangreiferin Molly Lynn Karagyaurov aus den USA. Mit Pia Leweling (USC Münster) und Nele Iwohn (Köpenicker SC, VCO Berlin) stehen zudem erstligaerfahrene Spielerinnen in seinen Reihen, die regelmäßig in der Liste der MVPs auftauchen. Die Gäste sehen sich in der Pflicht, wollen sie doch auch am Saisonende ganz oben stehen.
Die Vilsstädterinnen müssen auf die erkrankte Außenangreiferin Naomi Janetzke verzichten, sehen sich aber aufgrund ihres ausgeglichenen Kaders durchaus in der Lage, dem Tabellenführer Paroli zu bieten. Sie haben aus der erfolgreichen Auswärtspartie in Neuwied sehr viel Mut geschöpft und sich im Saisonverlauf spielerisch und mental erheblich steigern können. Die Chemie innerhalb des Teams stimmt, das Verständnis untereinander ist vorzüglich. Und das merkte man in den bisher absolvierten zwölf Begegnungen, in denen sie ausnahmslos engagiert und mannschaftlich geschlossen auftraten. Mit dieser Mentalität wollen sie am Samstag auch Offenburg ein Schnäppchen schlagen.
Rabencoach sieht dem Spitzenduell durchaus optimistisch entgegen: "Wir haben zuhause alles gewonnen und wollen diese Serie unbedingt fortsetzen. Selbstverständlich sind meine Mädchen gegen den favorisierten Tabellenführer noch mehr motiviert als sonst auch schon. Ich sehe durchaus eine Chance gegen Offenburg, wo wir zwar 0:3 verloren haben, aber zumindest zwei Sätze doch recht eng waren. Andererseits wäre eine Niederlag für uns keine Tragödie. Da hat der Tabellenführer schon wesentlich mehr Druck, schließlich peilen sie den Aufstieg in die erste Bundesliga an. Vielleicht ist das psychologisch für uns ein Vorteil. Ich erwarte ein äußerst spannendes und hochklassiges Spiel und hoffe, dass viele Zuschauer kommen und uns lautstark unterstützen. Das hat uns bisher jedenfalls sehr geholfen."
Da am Abend auch die wichtige Erstligapartie gegen den USC Münster steigt, gelten die Dauerkarten für beide Spiele, was auch für Tickets an der Tageskasse zutrifft.
Artikel: Roland Regahl