Heiße Derbys im Gefrierschrank
Rote Raben holen vier Punkte beim Niederbayern-Treffen
Da haben sich einfach zwei gefunden: Wenn die Roten Raben auf den VC/DjK Passau treffen, dann scheint ein Volleyball-Krimi garantiert zu sein. Nach dem Gänsehaut-Finale in der vergangenen Bezirksliga-Saison mit 3:2-Ende für die Raben stand am Samstag das Wiedersehen in der Landesliga an. Außerdem war der TSV Schönberg nach Passau gereist. Weil die Bayerwäldler den Saisonauftakt gegen Vilsbiburg wegen Corona verschoben hatten, stand ein voller Dreierspieltag auf dem Programm. Niederbayern-Treffen in der Landesliga also.
Natürlich ging es für die Vilsbiburger Volleyballer gegen Passau auch diesmal nicht in unter fünf Sätzen und zwei Stunden. Den besseren Start erwischten die Raben und zeigten trotz ausgedünntem Kader völlig unbeschwerten Volleyball. Mit Spaß am Spiel und guten Aktionen gelang ein 25:22-Sieg. Doch im zweiten Durchgang nahm Passau Fahrt auf, während Vilsbiburgs Spannung abfiel. Und schon mussten die Raben eine deutliche 17:25-Satzniederlage einstecken. Im dritten Satz wechselten die Vorzeichen wieder, Vilsbiburg gewann das Momentum und ließ dank guter Aufschläge, starker Abwehr und stabilem Block Passau ebenfalls spüren, wie sich so eine 25:17-Klatsche anfühlt. Im vierten Satz hatte Vilsbiburg über weite Strecken Chancen zum Sieg, machte den Deckel aber nicht drauf – 25:21 für Passau und ab ins Tie-Break. Hier hatten die Raben nicht mehr viel zu melden, Passau gelang ein deutlicher 15:8-Sieg und damit der 3:2-Matchgewinn. Nach einem heißen Kampf sahen die Raben hier aber eher einen gewonnenen Punkt, als ein verlorenes Spiel.
Während Passau nach kurzer Pause gegen Schönberg ran musste, hieß es für die Vilsbiburger erst einmal, sich irgendwie warm zu halten. Nicht nur sportlich und mental, denn in der Halle am Fernsehturm herrschten eisige Temperaturen. Einige Vilsbiburger verbrachten die Auszeit in Winterjacke und Wollmütze – das Publikum sowieso.
Auf dem Feld hagelte es für Passau eine überraschende 2:3-Niederlage gegen Schönberg – und für die Raben eine lange Pause im Gefrierschrank.
Mit Start um 20 Uhr hieß es dann in der letzten Partie Vilsbiburg-Schönberg: Wer hatte noch mehr Kraft nach jeweils fünf gespielten Sätzen? Und die Vilsbiburger machten im ersten Satz gleich klar, das sie hier den Ton angeben wollten. Sowohl auf dem Feld als auch auf der Bank war die Stimmung großartig. Völlig unbeschwert fertigte Vilsbiburg die Bayerwäldler mit 25:13 ab. Schönberg schienen die Kräfte etwas zu verlassen, die Raben nahmen aber auch geschickt deren beste Angreifer aus dem Spiel. Gleiches Bild im zweiten Satz, wo am Ende ein deutlicher 25:17-Sieg für Vilsbiburg stand. Erst im dritten Satz ließ auch bei den Raben die Konzentration etwas nach und Schönberg lieferte den Raben einen harten Kampf. Doch die Truppe von Coach Toni Brandmeier zeigte Durchhaltevermögen und machte mit 25:23 ein klares 3:0 sicher. Unterm Strich dürfte Vilsbiburg mit der Ausbeute von vier Punkten sehr zufrieden sein. Auf dem Konto stehen bei den Raben nach fünf Spielen nun zehn Punkte. Am Wochenende wartet Unterhaching als Gegner die Raben, bevor es am 17. Dezember in der Vilsbiburger Ballsporthalle gegen TSV Vaterstetten und den MTV München III geht. Holt die Mannschaft genügend Punkte, kann sie sich selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk machen: Der dritte Tabellenplatz wäre drin.
Artikel: Alex Bayer
Foto: Rote Raben