Vilsbiburg. Die U20-Jugend der Roten Raben ist in Mauerstetten bayerischer Meister geworden und hat sich somit für die „Deutsche“ qualifiziert. In einem sehenswerten Endspiel besiegte sie den Mitfavoriten TSV TB München souverän mit 2:0.
Die Vilsbiburgerinnen sind am Samstag mit der klaren Vorgabe in das Allgäu gereist, sich für die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, wozu mindestens der zweite Platz herausspringen sollte. Auch wenn mit Maja Hau, Janne Uhl, Elisabeth Kerscher oder den Langzeitverletzten Sanja Dusanić und Nina Herbe wichtige Kräfte fehlten, wollten sie das Ziel erreich. Doch die Rabenmädchen taten sich in der Gruppenphase schwer. Nervös, mit einigen Fehlern starteten sie in die Partie gegen den nordbayerischen Vize TSV Ansbach, der sich zu Beginn einen Vorsprung (7:4) erspielte. Bis zum 11:11 konnte sich keine Mannschaft absetzen. Erst danach kehrte etwas Ruhe ein, sodass die Niederbayerinnen auf 21:14 davonzogen. Ein Ass sorgte schließlich für das 25:16. Ein ähnliches Bild zeigte sich im zweiten Satz, in dem Ansbach mit 4:0 in Führung ging. Am Ende gelang den Raben jedoch mit 25:20 ein beruhigender Turniereinstieg. Auch gegen den Mitfavoriten TB München begannen die Mädchen von Trainer Lukasz Przybylak hektisch, fabrizierten drei Aufschlagfehler und lagen schnell zurück (3:7, 9:14, 14:19). So gewannen die Münchnerinnen den ersten Satz deutlich mit 25:17. Besser wurde es im zweiten Abschnitt, in dem die Raben die Partie offen gestalten konnten (7:7, 19:19, 23:23). Als ein Rabenangriff im Aus landete, hatten die Oberbayerinnen mit 25:23 aber den zweiten Satz und somit den Gruppensieg gesichert.
Im Überkreuzspiel gegen den nordbayerischen Meister TB/ASV Regenstauf steigerten sich die Vilsstädterinnen deutlich, lagen von Beginn an in Front (9:3), ließen die Oberpfälzerinnen nach der einzigen Schwächephase nur einmal beim Stande von 9:9 zum Ausgleich kommen und zogen ab diesem Zeitpunkt unaufhaltsam bis zum 23:19 davon. Am Ende markierten Jeannette Huskić und Tina de Groot mit einem Servicewinner das 25:19. Noch klarer beherrschten sie den zweiten Durchgang, in dem Regenstauf nur bis zum 4:4 mithalten konnte. In der Folge dominierte der Favorit das Geschehen bis zum 25:12 problemlos. Mit diesem 2:0-Erfolg stand der Einzug in das Finale und damit bereits die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft fest.
Aber die Mädchen um Libera Sina Bauer wollten an diesem Tag mehr und sannen auf Revanche für die in der Vorrunde erlittene Niederlage gegen München. Nun agierten sie wesentlich stabiler in Annahme und Abwehr sowie konsequenter am Netz. Bis zum 8:6 blieb die Partie offen. Dann vergrößerten die Vilsbiburgerinnen, vor allem dank Jeannette Huskić und Ssiyaana Venos, kontinuierlich den Vorsprung bis auf 23:14. Zwar kamen die Hauptstädterinnen noch auf 20:24 heran, doch ein Aufschlagfehler brachte aus deren Sicht das 20:25. Noch überlegener gestalteten die Raben den zweiten Abschnitt und gingen mit Zuspielerin Sofia Sdorra an der Aufschlaglinie schnell mit 6:0 in Führung. Beim 15:6 lagen sie bereits mit neun Punkten vorne. Nur einmal ließen sie die Münchnerinnen auf 17:14 näher herankommen. Zum Schluss war es die überzeugende Mittelblockerin Laura Bergmann, die mit einem Lob das umjubelte 25:17 sicherstellte.
Es spielten: Sina Bauer, Laura Bergmann, Tina de Groot, Miracle Echipue, Anna Esch, Jeannette Huskić, Clara Jansen, Lina Klemisch, Luisa Scholze, Sofia Sdorra, Luisa Staab, Ssiyaana Venos, Anna Wagner und Christine Zens.
Zufrieden war selbstverständlich Lukasz Przybylak: „Ich habe großen Respekt vor meiner Mannschaft. Das war eine gute Prüfung für uns. Weil alle Mädchen gespielt haben, war das auch eine wichtige Vorbereitung für die Aufgaben mit der U18. Bedanken möchten ich mich bei den mitgereisten Eltern, die uns so großartig unterstützt haben.“
Artikel: Roland Regahl / Foto: Rainer Wimmer