Das sechstägige Rote Raben Flottweg Camp, das bereits zum einundzwanzigsten Mal stattfand, verzeichnete mit 170 Mädchen, hauptsächlich aus dem süddeutschen Raum, einen neuen Teilnehmerrekord und kann angesichts der gemachten Fortschritte und der guten Stimmung als Erfolg verzeichnet werden.
Ursprünglich waren 175 Volleyballerinnen gemeldet. Kurzfristig mussten zwar einige wegen Corona absagen, sodass sich Nachrückerinnen von der Warteliste über eine Berücksichtigung freuen durften. An den vier Trainingstagen vom Samstag bis Dienstag standen jeweils zwei Übungseinheiten und eine Spezialveranstaltung auf dem Programm. Nach dem Sichtungsturnier am Freitagabend wurden die Teilnehmerinnen in dreizehn Alters- und Leistungsgruppen eingeteilt. Vier Kleinbusse transportierten sie von der Ballsport-, TSV- und Vilstalhalle zu den Beachplätzen im Vilsbiburger Freibad sowie ins Gymnasium, in die Real- und Mittelschule. Gute Dienste leisteten die von der Firma Flottweg gestifteten Goody Bags mit den darin befindlichen Regencapes, die einmal auch gebraucht wurden. Ansonsten erwies sich das Wetter angesichts der angenehmen Temperaturen als ideal.
Die hohe Teilnehmerzahl machte es erforderlich, dass sich neben den vereinseigenen Trainern und Spielerinnen der ersten bis vierten Mannschaft sowie ehemaligen Bundesligaakteurinnen auch Übungsleiter aus Regenstauf, Niederviehbach, Eitting, Mauerstetten, Ingolstadt, Fürth und München zur Verfügung stellten. Besonderes Augenmerk wurde von der kompetenten Crew auf die Grundelemente Aufschlag, Annahme, Angriff nach Zuspiel, Block- und Feldabwehr gelegt. Neben der individuellen technischen Entwicklung galt es auch, die koordinativen Fähigkeiten, die Athletik und das mannschaftliche Zusammenspiel zu verbessern. Kein Wunder, dass alle in der Halle und auf den Beachfeldern deutliche Fortschritte gemacht haben. Bei einem abschließenden Match gegen die Coaches konnten die Mädchen zeigen, welche Fortschritte sie gemacht hatten. Ein neuer Programmpunkt fand bei den Mädchen großen Anklang. Alle Gruppen durften mit Marianne Brenninger von Happy Jump aus Geisenhausen ein 45-minütige Einheit auf dem Minitrampolin erleben – ein Training ohne Muskelkater und für jedermann geeignet. Geschlafen wurde in der Ballsporthalle, das Mittagessen bei Lilit’s eingenommen und das Abendbrot von der Metzgerei Fuchs geliefert. Außerdem versorgte Edeka-Wolf die Teilnehmerinnen mit Bananen und Äpfel, wofür sich die Roten Raben bedanken möchten.
Über das Sportliche hinaus durften jedoch gesellige Momente nicht fehlen. So wurde ein Schleiferlturnier organisiert und selbstverständlich durfte der obligatorische Grillabend nicht fehlen, wobei sich die einzelnen Gruppen mit Einlagen einbrachten. Mit Begeisterung machten die Teilnehmerinnen beim Beachturnier mit. Großen Anklang fand zudem der neu in das Programm aufgenommene Vib-Trip, wobei die Jüngeren andere Aufgaben zu bewältigen hatten als die Älteren. Die Jahrgänge 2008 und jünger mussten in der Vilstalhalle zunächst Puzzleteile suchen, diese zusammensetzen, um so eine Übersicht über die einzelnen Stationen zu erhalten. Auf dem Balkspitz, auf der Rennwiese oder im Verkehrsgarten konnten sie ihre Sportlichkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Die Bewohner des Seniorenheims freuten sich über die einzelnen Gruppen, die Ihnen mit Gesang, Tanz oder Witzen einen schönen Nachmittag bescherten. Zwischendurch gab es bei der Eisdiele „Brombeere“ eine Kugel Eis als Belohnung. Anders waren die Aufgabenstellungen für die Älteren geartet. Sie erkundeten eher die Geschichte und Heimatkunde Vilsbiburgs, wobei auch mathematische Lösungen zu suchen waren. Über Whatsapp sollten die Ergebnisse und Fotos der Stationen übermittelt werden. Dabei erwiesen sich einige Mädchen als äußerst kreativ und hatten richtig Spaß beim Tüfteln.
So zeigten sich am Ende die Teilnehmerinnen nicht nur von den Trainingseinheiten angetan, sondern lobten auch die lockere Atmosphäre und die gelungene Organisation, für die Christine Scheuerer-Haberla mit ihrem Team gesorgt hatte. Auch den Übungsleitern und sonstigen Betreuern wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt. Sie hätten nicht nur mit ihren fachlichen Qualitäten überzeugt, sondern seien auch einfühlsam auf jede Einzelne individuell eingegangen. Deshalb wollen ganz viele Mädchen auch im nächsten Jahr wieder dabei sein. Und wer weiß? Vielleicht sieht man die ein oder andere Teilnehmerin in einigen Jahren in der Bundesliga.
Artikel: Roland Regahl
Foto: Dirk Ball