Hybrides Modell führt in die Erfolgsspur
Die Roten Raben haben vor der Saison die Reißleine gezogen und sich aus der ersten Bundesliga zurückgezogen. Sie setzen alles daran, sich in der 2. Bundesliga Pro zu konsolidieren und sich so wieder fit für die erste Liga zu machen; wenn alle Parameter passen.
Einer dieser Parameter ist der Trainer. Hier haben die Roten Raben das Glück, dass sie zwei ausgewiesene Fachleute in ihren Reihen haben: Guillermo Gallardo und Alberto Chaparro. Der eine ist Argentinier und der andere Spanier. Beide eint ihre Liebe zu der Sportart Volleyball, ihre Volleyball-Verücktheit und ihr Händchen im Umgang mit den Spielerinnen der ersten und zweiten Mannschaft.
Die Roten Raben haben hier nämlich eine ganz besondere Konstruktion gezaubert, um das Optimale für beide Mannschaften zu bewirken: das sogenannte hybride Trainermodell. Das heißt, beide Trainer betreuen beide Raben-Mannschaften.
Mit diesem Duo haben die Roten Raben zwei hochkarätige A-Lizenz-Trainer im Hauptamt. Etwas was sie von einer Vielzahl konkurrierender Teams in der 2. Bundesliga Pro unterscheidet. Das bildet auch den Grundstock für ein erfolgreiches Abschneiden in dieser Saison.
Die Idee, die dahintersteckt ist ganz einfach: Guillermo Gallardo ist mit 53 Jahren der Ältere und verfügt über einen immensen Erfahrungsschatz. Er hat unter anderem die Roten Raben zu zwei Meistertiteln und einem DVV-Pokalsieg geführt. Alberto Chaparro (41) kam 2023 vom spanischen Erstligisten Alcobendas zu den Roten Raben. Gleich in seiner ersten Spielzeit führte er die zweite Mannschaft zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd. Seine Expertise als „Ausbildungscoach“ soll im Zusammenwirken mit Gullermo Gallardo bei den Roten Raben natürlich gewinnbringend eingesetzt werden.
Dabei sagt Guillermo Gallardo, dass von Anfang an klar war, dass Alberto Chaparro die neuformierte erste Mannschaft der Roten Raben trainieren wird und er sich um die zweite Mannschaft kümmert, die in dieser Saison in der drittel Liga antritt. Während bei de Teams in der Vorbereitung intensiv miteinander trainiert haben, ist „jetzt in der Wettkampfphase jede Mannschaft auf ihre Liga fokussiert“, sagt Trainer Chaparro.
Was aber nicht heißt, dass es zu keinem Austausch mehr kommt. „Wir unterhalten uns praktisch täglich“, sagt Guillermo Gallardo. Nach den ersten vier Monaten in dieser Kombination sind sich die Beiden, die sich bereits seit vielen Jahren kennen, einig, dass ihr System gut funktioniert, auch wenn es natürlich noch ein paar Stellschrauben gibt, wo gedreht werden muss. So ist Guillermo Gallardo ganz ehrlich, dass er das spielerische Niveau in der dritten Liga unterschätzt hat. So kann es für seine Mannschaft, in der praktisch ausschließlich ganz junge Spielerinnen auf Punktejagd sind, in erster Linie darum gehen, die Klasse zu halten.
Nichtsdestotrotz ist es für die Roten Raben diese Konstellation ein Glücksfall, da sie zwei Trainer haben, die im positiven Sinne „volleyballverückt“ sind. Sie sind angetreten, nicht nur, um für attraktiven Volleyball und für Volleyball mit Herz zu sorgen, sondern auch, alle ihre Spielerinnen besser zu machen. Das haben sie sich zum Ziel gesetzt. Auch wenn sie wissen, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht, geben sie täglich ihr Bestes.
Nach ihren Hobbys oder Freizeit befragt meinen sie unsisono: Dafür haben wir wenig Zeit. So sind Guillermo Gallardo natürlich seine Frau, seine drei Kinder und seine beiden Hunde wichtig und Alberto Chaparro gibt an, dass er sich gerne mit Freunden trifft. Doch an erster Stelle steht für beide Volleyball.