Raben wollen gegen "Rekord-Team" punkten
Ist sowohl im Angriff gefährlich, als auch bei ihren Aufschlägen: Jeanette Huskic
Vilsbiburg. In der vergangenen Woche haben die Damen des BBSC Berlin mit einem absoluten Rekord aufhorchen lassen: Sie organisierten zusammen mit dem Männerteam der Berlin Recycling Volleys, dem derzeitigen Tabellenführer der ersten Bundesliga, einen Doppelspieltag in der Max-Schmeling-Halle und erkämpften sich vor 3531 Zuschauern einen 3:2-Sieg gegen das favorisierte Oythe. So viele Zuschauer waren bisher noch nie in einem Spiel der zweiten Bundesliga der Frauen. Dabei wurden die Berliner Damen so gepusht, dass sie einen 0:2-Rückstand noch egalisieren und sogar in einen Sieg umbiegen konnten.
Am Samstag, 18. Januar, wird der Tabellenzehnte um 19 Uhr in der Ballsporthalle Vilsbiburg von den Roten Raben erwartet; und Raben-Trainer Alberto Chaparro rechnet damit, dass das Berliner Team mit breiter Brust in Niederbayern auftauchen wird. „Es wird ein schwieriges Spiel. Berlin hat in der vergangenen Woche eine gute Performance abgeliefert. Da müssen wir sehr fokussiert sein, dass wir dagegen halten können“.
Berlin hat mit Jens Tietböhl einen erfahrenen Trainer
Die Berlinerinnen spielen, genauso wie die Roten Raben, zum ersten Mal in der 2. Bundesliga Pro. Sie werden von Jens Tietböhl betreut, einem erfahrenen Trainer, der viele Jahre den weiblichen Nachwuchs beim Deutschen Volleyball Verband (DVV) betreut hat. Das Team strebt einen Platz im Mittelfeld an, konnte die Erwartungen aber bisher nicht ganz erfüllen. Mit vier Siegen aus zwölf Spielen stehen sie lediglich auf Platz zehn. Ein Sieg wurde ihnen dabei am grünen Tisch gutgeschrieben, da Gegner Freisen, genau wie die Roten Raben gegen Flacht, während der Begegnung nicht durchgehend zwei deutsche Spielerinnen auf dem Feld hatte.
Die Damen aus Berlin werden also mit aller Macht versuchen, den Roten Raben das Leben so schwer als möglich zu machen.
Das Hinspiel entschieden die Roten Raben mit 3:1 für sich. Doch „seine Spielerinnen haben immer wieder ein Problem mit den zum Teil unorthodoxen Angriffen der Berliner gehabt“. Daher hätten diese mehr Punkte erzielt, als „uns eigentlich lieb war. Doch das ist Teil des Lernprozesses vor allem der jungen Spielerinnen“, sagte Raben-Trainer Chaparro nach dem zweiten Spiel der Saison.
Rote Raben sind konzentriert und fokussiert
Für das Rückspiel sieht er seine Mannschaft auf alle Fälle besser aufgestellt: Zwar zeigen die jungen Spielerinnen nach wie vor schwankende Leistungen, doch „insgesamt haben sie sich stabilisiert. Sie finden auch in kniffligen Situationen richtige Lösungen“.
Doch der Raben-Trainer schätzt das Spiel des BBSC Berlin nach wie vor als schwierig ein. Schwierig deshalb, weil es „schwer auszurechnen ist“. Zudem haben die Berlinerinnen mit Libero Annika Völker und Außenangreiferin Annalena Grätz zwei Leistungsträgerinnen, die aufgrund vieler Jahre Vereinszugehörigkeit die Spielkultur und die Dynamik der Mannschaft prägen. Völker war bereits, damals noch unter ihrem Mädchennamen Annika Kummer, bei den Roten Raben aktiv.
Alberto Chaparro verrät, dass die Roten Raben in dieser Woche gut trainiert haben, alle Spielerinnen gesund sind und „sich auf die Partie am Samstag freuen“. Man habe an diversen Feinheiten gearbeitet und „gehe fokussiert und konzentriert in diese Begegnung“, verspricht der spanische Raben-Trainer.
Die Qual der Wahl bei der "Starting Six"
Die letzten Spiele haben ihm gezeigt, dass er gerade im Angriff neben der herausragenden Cayetana Lopez Rey zahlreiche Alternativen hat, die in die Bresche springen und Verantwortung übernehmen können. Und das gilt in den Augen von Alberto Chaparro für jede Position.
Damit hat er auch am kommenden Samstag, die Qual der Wahl bei der Aufstellung der „Starting Six“. „Das ist nicht immer einfach, aber gut“, sagt er mit einem zufriedenen Grinsen.