Regionale Lehrerfortbildung in Sachen Volleyball
Rote Raben und Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Niederbayern arbeiten zusammen
Vilsbiburg. Die Dienststelle des Ministerialbeauftragten und die Roten Raben haben sich zum Ziel gesetzt, den Volleyballsport an den Realschulen zu stärken. Hierzu fand am Mittwoch eine erste ganztägige Lehrerfortbildung in der Ballsporthalle statt, an der sich trotz schwieriger Witterungsbedingungen 27 Lehrer(-innen) aus Niederbayern und einigen Schulen aus Oberbayern und der Oberpfalz beteiligten.
Volleyball gilt allgemein als schwer zu erlernen, weswegen sich einige Pädagogen scheuen, diesen Ballsport gerade auch in den unteren Jahrgangsstufen zu vermitteln. Nicht zuletzt diese latente Unsicherheit sollte dieser Lehrgang abbauen. Und das ist sichtlich gelungen. Es war die erste Veranstaltung dieser Art in Niederbayern, die bei den Teilnehmern sehr gut ankam. Sie können wertvolle Tipps für die Praxis mit an ihre Schule nehmen und hatten außerdem als Zuschauer und bei den praktischen Übungen viel Spaß. Denn der von Internatsleiter Klaus Herdl zusammen mit den Fachmitarbeitern des MB, Sandra Bräu und Michael Wolff, akribisch vorbereitete Fortbildung gelang ein ausgewogener Mix aus Theorie und Praxis.
Bürgermeisterin Sibylle Entwistle des, wie sie stolz verkündete, Wirtschafts-, Schul- und Sportstandortes Vilsbiburg betonte in ihren Grußworten, dass Pädagogik und Sport bestens zusammenpassen würden. Auch Marco Schönauer, Direktor an der Realschule Vilsbiburg, vertrat die Auffassung, wonach vor allem Teamsportarten die Sozialkompetenz der Schüler stärken. Klaus Drauschke, ehemaliger Präsident des Bayerischen Volleyballverbandes und Minísterialbeauftragter der Gymnasien in Niederbayern, bezeichnete die Fortbildung als Leuchtturmprojekt, das eine Option für ein neues Level darstelle. Auch Andreas Zeeh, Präsident des Rote Raben e.V., begrüßte die Kooperation zwischen Verein und Schule, da der seinen Nachwuchs nicht zuletzt aus den Schulen rekrutiere.
Elisabeth Große-Hering, Sportlehrerin und selbst ehemalige Zweitligaspielerin bei den Raben, stellte kurz die RS Vilsbiburg als Stützpunktschule vor. Dort werden über die zwei obligatorischen Sportstunden hinaus zwei weitere im Fach „Volleyball“ erteilt, in denen die Fünft- und Sechstklässler grundlegende volleyballtechnische Fertigkeiten erwerben und Spaß an der Bewegung haben sollen. Um die Voraussetzungen für dieses Prädikat zu erfüllen, beteiligt man sich an den Wettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“ oder an den Future-Class-Turnieren im Beachvolleyball, organisiert eine Sportwoche in Inzell oder besucht Bundesligaspiele der Roten Raben. Bei der von Milos Zika geleiteten Show-Übungsstunde der sechsten Volleyballklasse konnten die Lehrkräfte zu ihrer Erleichterung feststellen, dass man auch mit einfachen koordinativen Aufgabenstellungen mit Volley-, aber auch mit Basketbällen schnell Lernerfolge erzielen kann. Fasziniert beobachteten die Pädagogen anschließend eine Trainingseinheit der ersten Rabenmannschaft, in der Alberto Chaparro und Guillermo Gallardo ihre Spielerinnen permanent in Bewegung hielten.
Nach der Mittagspause wartete eine Überraschung auf die Teilnehmer, denn Madleen Priest und Co. verteilten für alle einen Gutschein für zwei Tickets zu einem beliebigen Bundesliga Pro-Heimspiel. Am meisten Spaß bereitete dann der praktische Teil, den Elisabeth Große-Hering zusammen mit Milos Zika leitete. Mit umfangreichen Materialien wie Luftballons, Wasserbällen, Pylonen oder Handtüchern konnten die begeisterten Lehrkräfte selbst grundlegende Volleyballtechniken ausprobieren. Abschließend stellte Klaus Herdl noch Aufbau und Funktion des Nachwuchsleistungszentrums mit Internat am Volleyballstandort Vilsbiburg vor. Besonders stolz präsentierte er die aktuellen bzw. ehemaligen Nationalspielerinnen Lenka Dürr, Lena Stigrot, Anna Pogany und Corina Glaab, die bei den Roten Raben ausgebildet wurden und verwies auf die jüngsten Erfolge der Internatsmädchen: deutscher U18-Meister 2022, deutscher U20-Vizemeister 2024 oder Meister der 2. Bundesliga Süd 2023/24. Zum Schluss bedankten sich die beiden Fachmitarbeiter des Ministerialbeauftragten, Frau Sandra Bräu und Herr Michael Wolff, für den gut organisierten Tag mit interessanten Einblicken.