Rote Raben sind Tabellenführer
Immer wieder punktete Cayetana Lopez Rey mit ihren Hinterfeldangriffen. Sie war wieder einmal die erfolgreichste Angreiferin der Roten Raben.
Vilsbiburg. Zumindest eine Woche grüßen die Roten Raben Vilsbiburg von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Pro. Die Vilsbiburger Volleyballdamen besiegten die Blaubären Binder TSV Flacht in der ausverkauften Heckengäuhalle mit 3:0 (25:15/25:17/25:23) und haben damit nach 16 Spielen 40 Punkte angesammelt. Sie sind allerdings nur Tabellenführer, da der bisherige Spitzenreiter Skurios Volleys Borken an diesem Wochenende spielfrei hat.
Mit diesem Erfolg, den sie sich, so Rote Raben MVP Cayetana Lopez Rey „hart erarbeiten mussten“, sehen sich die Vilsbiburgerinnen gewappnet für das Niederbayernderby am kommenden Samstag gegen Nawaro Straubing in der Vilsbiburger Ballsporthalle.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Raben-Trainer Alberto Chaparro nach der Begegnung: „Wir haben als Einheit agiert und über die gesamte Spielzeit das Level hochgehalten“. Auch wenn sie im dritten Satz etwas an Stabilität eingebüßt hatten, haben die Spielerinnen das Ruder noch einmal herumgerissen, obwohl „Flacht ein gutes Spiel gemacht hat“.
Rote Raben hatten keine Geschenke zu verteilen
Im ersten Satz zeigten die Roten Raben gleich mal, dass sie die lange Reise nicht gemacht haben, um Geschenke zu verteilen. Zwar gingen die Gastgeberinnen erst einmal in Führung, doch dann verschärften die Roten Raben das Tempo und bauten ihre Führung schnell auf 10:4 aus. Sie setzten die Damen aus Flacht bereits mit ihren Aufschlägen unter Druck. Damit wackelte deren Annahme, die Zuspielerin hatte keine Zeit, ihre Angreiferinnen ordentlich in Szene zu setzen und so hatten die Roten Raben immer wieder die Gelegenheit, zu Punkten zu kommen. Das bestätigte nach dem Spiel auch Flachts Zuspielerin Julie Teso, die zur MVP gewählt wurde: „Die haben uns mega unter Druck gesetzt. Wir sind gar nicht dazu gekommen, unser eigenes Spiel aufzuziehen“.
Die Raben-Spielerinnen präsentierten sich in diese Phase in allen Teilen dominanter: Die Abwehr stand bombensicher, Zuspielerin Irene Ramos setzte ihre Angreiferinnen variabel ein und machte das Spiel schnell, wenn es notwendig war und die beiden Außenangreiferinnen Cayetana Lopez Rey und Jeanette Huskic sorgten für die notwendigen Punkte. Doch auch die Mittelblockerinnen Jana Gärtner und Laura Bergmann steuerten mit starken Blocks und dem einen oder anderen Punkt das ihre zum Raben-Erfolg bei. Raben-Spielführerin Madleen Piest brachte die Damen aus Flacht vor allem mit ihren Aufschlägen in Verlegenheit. Über 16:10 und 20:13 erspielten sich die Roten Raben beim 24:15 ihren ersten Satzball. Ein Monsterblock von Jana Gärtner und Irene Ramos bedeutete das 25:15 und den ersten Satz.
Raben-Spielerinnen besannen sich auf ihre Stärken
Einen ähnlichen Verlauf nahm auch der zweite Satz. Bis zum 4:4 ging es erst einmal hin und her, dann zogen die Roten Raben wieder auf 11:6 davon. Dieses Mal schlichen sich bei den Damen aus Vilsbiburg allerdings einige Ungenauigkeiten ein, die dazu führten, dass Flacht beim 12:12 ausgleichen konnte. Danach, und das macht eine Spitzenmannschaft aus, besannen sich die Raben-Spielerinnen wieder auf ihre Stärken und kehrten zu ihrem Matchplan zurück. Sie übten Druck aus, spielten konstanter und erhöhten auf 20:16. Erneut waren es dann die Aufschläge von Madleen Piest, die die Flachter Abwehr immer wieder in Verlegenheit brachte. Beim 24:16 hatte Jeanette Huskic die Möglichkeit, den Sack im zweiten Satz zuzumachen. Doch da scheiterte sie noch am Block der Heimmannschaft. Die nächste Gelegenheit nützte sie allerdings und die Roten Raben holten sich mit 25:16 den zweiten Satz.
Wer dachte, dass die Heimmannschaft im dritten Satz resignieren würde, sah sich allerdings getäuscht. Angefeuert von den beinahe 400 Zuschauern in der ausverkauften Heckengäusporthalle biss sich Flacht zurück ins Spiel. Sie profitierten dabei von Nachlässigkeiten im Spiel der Roten Raben und gingen gleich in Führung. Die Roten Raben hatten Mühe, beim 8:8 auszugleichen und mussten anschließend Flacht wieder davonziehen lassen. Für die Zuschauer war dieser dritte Satz sicherlich der spannendste, da sich beide Mannschaften nichts schenkten und es immer wieder zu langen Rallys kam.
Im Endspurt wurde Flacht im dritten Satz noch abgefangen
Bis kurz vor Satzende sah es so aus, dass der Heimmannschaft zumindest ein Satzgewinn gelingen könnte. Bei einer Auszeit ermahnte Raben-Trainer Alberto Chaparro seine Spielerinnen, sich nicht beirren zu lassen. Das beherzigten sie auch und schafften beim 22:22 den Ausgleich, ein nachfolgender Block bedeutete die 23:22-Führung. Die erste in diesem Satz. Danach besorgte Cayetana Lopez Rey, die mit einer Trefferquote von 44 Prozent die erfolgreichste Raben-Angreiferin war, den ersten Matchball. Diesen verwandelte Flacht selbst, als Zuspielerin Julie Leso den Ball nach einer mäßigen Annahme nicht unter Kontrolle bekam und Mittelblockerin Marie-Christin Werner den Ball nicht mehr übers Netz brachte. Damit siegten die Raben nach 71 Minuten Spielzeit mit 3:0.