Viel Ehrgeiz und eine große Liebe zu Vollleyball
MITTELBLOCKERIN JANA GÄRTNER IM PORTRAIT
Jana Gärtner steht auf Skiern, seit sie zwei Jahre alt ist. Kein Wunder, wenn man in Österreich, genauer in Villach, geboren ist. Mit vier Jahren hat sie dann mit dem Klavierspielen angefangen. Und dann hat sie nach einem weiteren Hobby gesucht: Das war dann Volleyball.
Skifahren kann sie wegen der Verletzungsgefahr aktuell nicht mehr, Klavier spielt sie gelegentlich. Dafür hat sich Volleyball für die 19-Jährige, die bereits in der österreichischen Nationalmannschaft spielt, zur großen Liebe entwickelt.
Das und Eigenschaften wie Ehrgeiz („ich versuche, alles perfekt zu machen“), Energie und Neugierde sind der Nährboden für Jana Gärtners Profikarriere. Die ersten volleyballerischen Gehversuche machte sie in ihrer Heimatstadt Villach, wechselte dann aber zum österreichischen Erstligisten Klagenfurt. „Ich pendelte täglich zwischen Villach und Klagenfurt“, erzählt die sympathische Österreicherin, die immer mit einem Lächeln zu sehen ist.
Parallel dazu machte sie aber auch die Matura (vergleichbar mit dem Abitur). Und zwar so gut, dass sie mittlerweile neben der Profikarriere auch noch Jura studiert. „Ich habe mich immer leicht in der Schule getan und die Uni in Linz ermöglicht das Studium mit einem multimedialen Programm“.
Als sie im zarten Alter von 17 Jahren das Gefühl hatte, dass sie sich in Österreich volleyballtechnisch nicht mehr weiterentwickeln kann, suchte sie nach Alternativen und stieß dabei auf das Internat der Roten Raben. „Ich hatte genügend Angebote von österreichischen Vereinen, aber ich wollte mich weiterentwickeln“, sagt sie. Nach positiven Gesprächen mit den Verantwortlichen, ist sie vor zwei Jahren ein Roter Rabe geworden; und hat den Schritt bisher nicht bereut. „Ich habe mich sofort willkommen gefühlt. Alle sind nett und es hat sich alles erfüllt, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Jana Gärtner.
Auch wenn sie, wie sie sagt, die erste Leistungssportlerin in ihrer Familie ist, haben alle Verständnis für ihren Weg und unterstützen sie nach Kräften. So ist ihr der Schritt zu den Roten Raben als 17-Jährige leichter gefallen, weil sie wusste, dass ihr älterer Bruder in München studierte.
Im vergangenen Sommer, Jana Gärtner war gerade mit den Roten Raben II deutscher Meister in der 2. Bundesliga Süd geworden, war sie zum ersten Mal komplett bei der österreichischen Nationalmannschaft dabei. „Es war sehr zeitintensiv, aber ich konnte viel von erfahrenen Spielerinnen lernen“, ist ihr Resümee.
Daher stieß sie auch erst Ende August zum Kader der Roten Raben, war „aber schnell integriert“. Es habe sie sehr beeindruckt, dass es „von Anfang an dieses Teamgefühl gegeben hat. Alle helfen sich und es herrscht ein respektvolles Miteinander“, beschreibt sie es. Etwas, was die Zuschauer auch spüren und deshalb gerne zu den Heimspielen der Roten Raben in die Ballsporthalle kommen.
Wenn Jana Gärtner nicht trainiert, spielt oder studiert, liest sie gerne Bücher oder bewegt sich. „Ich bin immer offen für neue Hobbys“.
Auch wenn ihr dank ihres dichten Stundenplanes „nicht viel Zeit für Heimweh bleibt, fehlen mir doch die Berge“, räumt sie ein.
Doch aktuell ist sie gerade fokussiert auf die restliche Spielzeit in der 2. Bundesliga Pro. Schließlich haben alle Raben-Spielerinnen den Meistertitel im Blick. Aktuell stehen die Roten Raben auf dem zweiten Tabellenplatz.
Für sich selbst formuliert sie folgende Ziele für diese Saison: So viel Erfahrung sammeln, wie möglich. Alles auf dem Spielfeld geben. Sich weiter zu entwickeln und weiter Spaß zu haben. Ziele, von denen auch die Roten Raben profitieren.